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Was Ihr Buchhalter nie verstanden hat

Die Geheimwirtschaft

von Lyndon LaRouche

17. April 2010


Eine einleitende Bemerkung zu der Bedeutung des Gegenstands des folgenden Berichts:

Zum Glück haben wenigstens einige führende Talente unter den amerikanischen Volkswirtschaftlern in bestimmten wesentlichen Punkten verstanden, „wie und warum" meine Wirtschaftsprognosen von 1956-57 bis heute so ungewöhnlich zutreffend gewesen sind. Das Versagen der Mehrzahl der Ökonomen - praktisch sämtliche Bilanzfachleute und mit wenigen Ausnahmen fast alle maßgeblichen Volkswirtschaftler - wurzelt darin, daß sie Opfer eines überall gepredigten Trugbildes wurden, das wir Monetarismus nennen: Sie verehren einen monetären Fetisch „Markt" und haben einen unerschütterlichen Glauben an das „Geld".

Einige der relevanten Fragen lauten daher: „Was ist das Geheimnis? Warum sind die meisten maßgeblichen Ökonomen auf der Welt bei der Vorhersage mittel- bis langfristiger Entwicklungsmuster in der Realwirtschaft ihrer Länder und der Welt insgesamt schon seit so langer Zeit dermaßen inkompetent? Warum befindet sich die US-Wirtschaft schon so lange, praktisch seit dem Tag, als Präsident Franklin D. Roosevelt starb, in einem meßbaren realwirtschaftlichen Abschwung?"

Damit verbunden ist das Problem der gegenwärtigen US-Regierung, das im wesentlichen das gleiche ist wie im Fall des verrückten römischen Kaisers Nero: Wie Nero ist unser jetziger Präsident Obama wegen seiner (egal wie vorübergehenden) Machtfülle gefürchtet, obwohl die Politik dieses britischen Hampelmanns und Möchtegern-Imperators, wenn man sie so fortsetzt, die ganze Welt in den wirtschaftlichen Abgrund treibt. Solange Obamas Ideologie weiter herrscht, wird das Trugbild des „Monetarismus" ganze Nationen oder sogar Kontinente in eine „lemmingartige" Selbstzerstörung treiben, wie man es vor allem an den Politikern der Demokratischen Partei im US-Kongreß sieht, die sich wie die Schafe aufführen.

Määhh!

Die Folgen, die wir alle heute in der transatlantischen Wirtschaft spüren, sollten eigentlich jeden, der seinen Verstand noch beisammen hat, dazu veranlassen, die Grundannahmen des britischen Liberalismus, die Amerika und Europa seit Mitte 2007 in einen immer rasanteren realwirtschaftlichen Zusammenbruch treiben, völlig zu überdenken.

Selbst noch in dieser Endphase des gefährlichen Niedergangs ließe sich die US-Wirtschaft retten, wenn eine „Glass-Steagall-Reform" umgesetzt wird, insbesondere wenn auch andere führende Nationen eine Säuberung mit Glass-Steagall-Methoden durchführen und wir zu einem System fester Wechselkurse im Sinne Franklin Roosevelts zurückzukehren.

Da in einem jahrzehntelangen Prozeß die vernünftigen Traditionen in der amerikanischen Regierungspolitik abgeschafft wurden, ist mein jahrzehntelanges Wirken als erfolgreicher physischer Ökonom ein Schlüssel dazu, die Vereinigten Staaten vor dem völligen Ruin zu retten. Wesentlich ist, daß ich die Wirtschaftswissenschaft stets als einen Zweig der Naturwissenschaft betrachtet habe und nie an die populären, monetaristischen Illusionen geglaubt habe, die in Form der gescheiterten Finanzbuchhaltungssysteme als angebliche Wirtschaftswissenschaft gelehrt und praktiziert werden. Ich weiß, was ich tue; deshalb muß ich Sie warnen: Die Zukunft Ihrer Nation hängt jetzt davon ab, daß diese Unterschiede verstanden werden.


Einleitung: „Es ist ja nur Geld!"

Der hereinbrechende weltweite Wirtschaftskollaps läßt sich nur aufhalten, wenn die jetzt herrschenden Währungssysteme durch eine Roosevelt-ähnliche Kombination aus Glass-Steagall-Maßgaben für nationale Kreditsysteme und einem globalen System fester Wechselkurse ersetzt wird. Das kann gelingen, wenn die Umsetzung einer solchen Reform vom Standpunkt eines noch selten gelehrten und wenig bekannten Fachgebiets erfolgt, der physikalischen Wissenschaft der politischen Ökonomie.

Dieses Fachgebiet besteht aus wirklichen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auf einzigartige Weise den systematischen Unterschied zwischen dem Menschen und allen niederen Lebensformen belegen. Aus der Kraft dieses Wissens stammt der Nutzen einer bewußten Unterscheidung zwischen dem, was W.I. Wernadskij „die Biosphäre" nannte, und dem, was er „die Noosphäre" nannte.

Für den gleichen Bereich der Wissenschaftsmethode zeigte Albert Einstein im Fall von Johannes Keplers ureigener Entdeckung des Prinzips universeller Gravitation (z.B. in Keplers Weltenharmonie), daß die ganze Natur „schöpferisch" ist. Einstein beschreibt Keplers Universum als endlich, aber unbegrenzt (anders gesagt, als inhärent anti-entropischen, universellen Prozeß). In der Hinsicht erhebt sich das menschliche Individuum über alle anderen Lebensformen, weil der Mensch über ein willentliches schöpferisches Potential verfügt, welches einen ganz speziellen, anti-entropischen Effekt erzeugt, und in diesem Effekt sollte man das erkennen, was die Menschheit mit dieser Willensqualität allen anderen bekannten Lebewesen überlegen macht.

Im realen Universum hat Geld als solches keinen Eigenwert. Richtig verwendet, ist Geld kein realwirtschaftlicher Wertmaßstab, sondern - wie unter der Verfassung der USA - ein geeignetes Medium für Kredit, den eine souveräne Republik vergibt, um den realen, physischen Wert pro Kopf und pro Quadratkilometer Fläche einer Volkswirtschaft zu erhöhen. So definiert, erfüllt Geld seine zugedachte Funktion nur in Form immer produktiverer und kapitalintensiverer Investitionen pro Kopf und pro Quadratkilometer in die grundlegende Wirtschaftsinfrastruktur und in Produktionsmethoden zur langfristigen Entwicklung produktiverer, fortgeschrittenerer Technologien, so wie seit Mitte des 17. Jahrhunderts im Commonwealth von Massachusetts unter seiner Charta. Eine solche Entwicklung bedeutet 1. Abnutzungseffekte müssen ausgeglichen werden, und 2. muß sich dies als Methode der Entdeckung ausdrücken in einer realen Steigerung der wachsenden menschlichen Fähigkeit pro Kopf und pro Quadratkilometer Fläche, unbegrenzt in die Zukunft weiterzuleben.

Anders gesagt, das Überleben der Menschheit verlangt eine ständige Zunahme der Energieflußdichte, die eingesetzt wird, um die Arbeitsproduktivkräfte zu steigern und um die entsprechenden von der Gesellschaft vermehrt verbrauchten Kohlenstoffe qualitativ im Wert zu erhöhen - die Rolle des Chlorophylls veranschaulicht diesen Punkt. So zerfällt derzeit die zunehmend beschränkte transatlantische Gesellschaft, weil sie - quasi in der Weise eines Massenselbstmords - Energieträger mit zu niedrigem Flußdichteniveau verwendet. Dagegen stehen China, Indien und Rußland (trotz der negativen Einflüsse der britisch kontrollierten Russen mit Sonderinteressen bei den modernen Finanzpiraten in der Karibik) beispielhaft für jene vernünftigeren Nationen, die sich zunehmend auf Kernkraft, Fusionsenergie, flächendeckend erneuerte Infrastruktur sowie weitere vergleichbare Energiequellen mit sehr hoher Flußdichte stützen.

Die Schöpferkraft, von der das Fortschreiten, ja das Überleben einer Gesellschaft abhängt, drückt sich am deutlichsten in den klassischen Künsten aus. Eine treffende Illustration hierfür ist die Bedeutung von Albert Einsteins Geige für seine oft erstaunlichen schöpferisch-wissenschaftlichen Fähigkeiten. Diese kreative Fähigkeiten springen um so mehr ins Auge beim Vergleich mit Einsteins Gegnern, wenn man sein Werk der verkommenen Ideologie des sog. mathematischen Positivismus entgegensetzt, die bei den Anhängern Bertrand Russells und seiner Machenschaften an der Cambridger Schule der „Systemanalyse" am schlimmsten ausgeprägt ist.

Typisch für die abstoßenden antiwissenschaftlichen Umtriebe von Russells Nachläufern ist das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im österreichischen Laxenburg. Laxenburg steht für die bekanntesten Gegner einer kompetenten modernen Wissenschaft - kompetente Naturwissenschaft, wie das Werk von herausragenden physikalischen Chemikern wie William Draper Harkins in den USA, dem russisch-ukrainischen Akademiemitglied W.I. Wernadskij und anderen sie verkörpert.

Vor diesem Hintergrund „energiepolitischer" Fragen beruhen meine bisherigen, Jahrzehnte umspannenden Erfolge als Prognostiker in dem Zweig der Naturwissenschaft, der sich „physische Ökonomie" nennt, hauptsächlich auf dem Eindruck, den die von Bernhard Riemann bewirkte Revolution auf mich hatte. Als großartiger Nachfolger von Johannes Kepler und Gottfried Wilhelm Leibniz sowie auch von Carl F. Gauß war dieser Riemann der Hauptideengeber für sämtliche entscheidenden qualitativen Verbesserungen in der Wissenschaftsmethode, seit er 1854 seine berühmte, bahnbrechende Habilitationsschrift an der Universität Göttingen ablieferte.

Mein außergewöhnlicher Erfolg als Ökonom beruht in hohem Maße auf Beiträgen im Werk einiger der größten wissenschaftlichen Genies des 20. Jahrhunderts, wie beispielsweise Max Planck, William Draper Harkins, W.I. Wernadskij und Albert Einstein, die alle von Fortschritten durch Riemanns Revolution profitierten, welche in der Vorstellung einer modernen Physik nicht als „mathematischer Physik" und auch nicht bloßer Chemie, sondern als physikalische Chemie wurzeln. Die Riemannsche Revolution, auf die sich das Werk dieser großen Wissenschaftler stützt, ist nicht nur mit den vorangegangenen Arbeiten von Carl F. Gauß verbunden, sie ist auch eine Folge einer besonderen Wertschätzung von Kreativität in der klassischen Kunst bei Riemanns Lehrer und Vorgänger in Göttingen, Lejeune Dirichlet, der schon zuvor in Berlin Riemanns Professor war und unter dem besonderen Schutz Alexander von Humboldts stand.1

Zu Anfang wurzelten meine relativ beispiellosen Erfolge in der Erstellung von Wirtschaftsprognosen darin, daß ich schon in frühem Jugendalter die inhärente Absurdität der sogenannten Euklidischen Geometrie erkannte. Daß dieses reduktionistische Euklidische System der Antike durch ein Prinzip der physikalischen Geometrie abgelöst werden mußte, wurde mir erstmals in meiner Jugend klar, als ich wiederholt am Wochenende die Werft der US-Marine in Charlestown bei Boston besuchte. Bei diesen Besuchen wurde meine Aufmerksamkeit wiederholt darauf gelenkt, wie bei der Errichtung moderner Stahlkonstruktionen eine optimale Geometrie das Verhältnis von Tragwerk zur Gesamtmasse definierte. Der Eiffelturm in Paris ist ein Beispiel für das gleiche Problem - der Optimierung eines Bauwerks in einer physikalischen Raumzeit, die sich nach der Chronologie der physikalischen Chemie definiert.2

Die Methoden zur Erstellung langfristiger Wirtschaftsprognosen, die meine persönlichen späteren Erfolge in meiner Arbeit als Ökonom ermöglichten, basierten auf einer bestimmten Sichtweise, die damit begann, daß ich mir Anfang 1953 mit großer Freude die Methode hinter Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 zu eigen machte, wobei diese Schrift als entscheidende Fortsetzung der großen Entdeckungen von Gottfried Wilhelm Leibniz zu verstehen ist. Die beiden einleitende Absätze und der abschließende Satz dieser Habilitationsschrift sind die bemerkenswertesten Bezugspunkte, um zu verstehen, welche Revolution seine Dissertation in der modernen Physik bewirkt hat. Diese drei ausgewählten Absätze der Habilitationsschrift3 verdeutlichen zusammenfassend, wie Riemann das Feld, auf dem er das Gebäude seiner grundlegenden Beiträge im Rest seiner Habilitationsschrift errichtete, vorher von Gerümpel befreite.

Was die Wirtschaft angeht

Meine erste formelle Prognose für die US-Wirtschaft erstellte ich im Sommer 1956 in Verbindung mit meiner damaligen Tätigkeit als Manager einer Unternehmensberatung, als ich vorhersagte, daß mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zeit zwischen Februar und März 1957 in den USA die bisher schwerste Rezession der Nachkriegszeit eintreten würde.4 Diese tiefste, lang anhaltende Rezession der Nachkriegszeit brach genau zu der vorhergesagten Zeit aus. Praktisch alle meine später erstellten Vorhersagen waren mittel- bis langfristig angelegt, wie zum Beispiel meine Prognose von 1966-68, daß das damalige System fester Wechselkurse sehr wahrscheinlich „etwa Ende der sechziger oder Anfang der siebziger Jahre" zusammenbrechen werde.

Der Erfolg jener Prognosemethode führte dann am 2. Dezember 1971 zu der wichtigen, berühmten Debatte zwischen mir und dem bekannten liberalen Ökonomen Abba Lerner am New Yorker Queens College, einer Debatte, deren wesentliche Aspekte die entscheidenden Trends der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte seit jener Zeit bis heute bezeichneten.

Die Fehler meiner bekannteren Konkurrenten bei der Erstellung mittel- bis langfristiger Wirtschaftsprognosen waren gewöhnlich eine Folge davon, daß man sich als typischer Monetarist auf „statistische" Verfahren („Wo ist das Geld?") sogenannter „Marktvorhersagen" stützt, die immer inkompetent sind.

Wer nach der Ursache des Versagens der „marktorientierten" Wirtschaftswissenschaft sucht, sollte sich besonders mit der verheerenden Erfolgsquote von Vorhersagen befassen, die auf die Ideologie von Anhängern des berüchtigten Bertrand Russell zurechtgeschnitten sind - wie etwa Prof. Norbert Wiener und John von Neumann, die der bekannte Mathematikpositivist David Hilbert beide wegen ihrer offenbar unerträglichen Inkompetenz aus seinem Seminar an der Universität Göttingen durchaus zu recht hinausgeworfen hatte. Die wissenschaftlich unerträglichen Arbeiten John von Neumanns und Oskar Morgensterns über Ökonomie sind typisch für den Ramsch, den ich und damalige Zeitgenossen wie Wassilij Leontief Ende der fünfziger Jahre entsprechend attackiert haben. Die Torheiten dieser und anderer Positivisten aus dem Lager der radikalpositivistischen Anhänger Bertrand Russells, wie etwa der Narren des pseudowissenschaftlichen IIASA-Kults,5 sind typisch dafür, welche verrückten Wirtschaftslehren seit dem Tod Präsident Franklin Roosevelts bis auf den heutigen Tag praktiziert werden.

Was man immer wieder sagen muß

Das typische Versagen meiner vermeintlichen Fachkonkurrenten in der Prognosestellung offenbart ihre Fehler, die in den empiristischen Grundannahmen der Nachfolger und Anhänger Paolo Sarpis wurzeln, welche sich durch die gesamte neuzeitliche Geld- und Soziallehre hindurchziehen. Das ist das Dogma, das häufig mit dem Vermächtnis von Adam Smith, diesem Laufburschen Lord Shelburnes und erklärten Erzfeind der Vereinigten Staaten, in Verbindung gebracht wird.

Der Fehler von Smith und seinesgleichen war nicht nur ein Versehen; es war und bliebt ein grundsätzlicher Denkfehler, ein bösartiges, falsches Menschenbild, das auf die Lehren dieses berüchtigten venezianischen Schurken und Begründers des neuzeitlichen anglo-holländischen Liberalismus, Paolo Sarpi, zurückgeht. Am deutlichsten plädiert Smith für Sarpis Politik in seiner Theorie der moralischen Empfindungen von 1759. Betrachtet man die Torheiten der heutigen Keynesianer und ihresgleichen genauer, so findet sich in ihren Produktionen nichts, was nicht bereits in dem Argument angelegt war, das in einem oft zitierten, zentralen Absatz jener Theorie der moralischen Empfindungen zusammengefaßt ist; das gleiche gilt für Karl Marx, der wie er selbst bekannte, ebenfalls auf Adam Smith hereinfiel.

Die inkompetenten, aber dennoch weit verbreiteten Wirtschaftslehren des neuzeitlichen Liberalismus - wie jene der Physiokraten, die sich am Tableau Economique des regelmäßigen Besuchers der Bordelle am „Hirschgarten" François Quesnay orientierten, und der britischen liberalen Schule - beruhen, anscheinend fast ausnahmslos, auf der von Paolo Sarpi aufgestellten Grundregel, die Smith an der genannten Stelle und anderswo in grober Form nachformuliert.6

Man hat den Eindruck, daß bisher, von wenigen Ausnahmen abgesehen, fast jeder zum Glauben an eine sogenannte „physikalische" Lehre verleitet wurde, die in Wirklichkeit bloß eine Form der Mathematik ist, obwohl diese Lehre in ihren praktischen Folgen durchgehend absurd oder schlimmer ist. Man glaubt an diese törichten Vorstellungen, weil man gehört hat, daß jeder sie glauben muß, der nicht von seinen Kollegen verstoßen werden möchte. Solche Vorstellungen sind sehr beliebt bei einer bestimmten Schicht renommierter Dummköpfe, die sich davon persönliche Vorteile vonseiten mächtiger räuberische Kreise an höherer Stelle versprechen. So wurde es den meisten Ökonomen und ihren leichtgläubigen Opfern zur Gewohnheit, einander ständig gegenseitig die Lüge zu wiederholen, die Gesetze der Wirtschaft müßten mathematisch-statistischer Natur sein.

Diese Einleitung zusammengefaßt

Die eigentlich angemessene Rolle des Geldes liegt nicht darin, „wirtschaftlichen Wert" zu definieren, sondern in der eines Mediums für die Zuteilung vergebenen Kredits in Höhe einer sinnvollen Annäherung an die zu erwartenden physischen Kosten7 - nicht als tatsächlicher Wert, sondern als vorläufige Abschätzung. Dieser Gedanke einer politischen Zuteilung von Krediten kam Mitte des 17. Jahrhunderts in die Welt in Gestalt der Politik der Massachusetts Bay Colony unter Leitung der Winthrops und Mathers, bevor die Briten die Charta der Kolonie aufhoben.

Diese Vorstellung von Kredit, die seither in den Vorgaben der Verfassung der Vereinigten Staaten ziemlich einzigartig zum Ausdruck kommt, wann immer dieses Gesetz in der Praxis befolgt wurde, ist ein wesentlicher Punkt der verfassungsrechtlichen Überlegenheit des Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie gegenüber den im Kern imperialistischen, monetaristischen Systemen der Nationen Europas, die bis auf den heutigen Tag unter dem Einfluß des Britischen Empire stehen, wie dies seit 1971 insbesondere die raubgierige Inter-Alpha-Bankengruppe der britischen Monarchie verkörpert.

Leider stecken nicht nur die Vereinigten Staaten selbst, sondern die Welt insgesamt derzeit in einem tiefen Absturz der Realwirtschaft des gesamten Planeten in eine allgemeine Zusammenbruchskrise, so wie dies innerhalb der Vereinigten Staaten in dieser offenen Form im Spätsommer 2007 in Erscheinung trat. Nichts hat mehr dazu beigetragen, daß es zu dieser Katastrophe kommen konnte, als der verbreitete Glauben an das, was heute an den Schulen, Universitäten und der Massenpresse als Ökonomie gelehrt wird.

Die transatlantischen Volkswirtschaften, die bereits nicht nur in einer schrecklichen Depression, sondern in einer wahren Zusammenbruchskrise wie der in Europa während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts versinken, sind unter den jetzigen Trends verloren, wenn der gegenwärtige politische Kurs beibehalten wird. Die großen Nationen an den asiatischen Grenzen des Pazifischen und Indischen Ozeans verfolgen zwar eine weitaus vernünftigere Politik, indem sie z.B. auf die Kernkraft setzen, statt wie die törichten Vertreter der rapide kollabierenden transatlantischen Gruppe auf Verfahren mit extrem niedrigen Energieflußdichten. Doch selbst den Kernkraftbefürwortern unter diesen Nationen fehlt die Stärke, sich den Folgen der sich weiter beschleunigenden Zusammenbruchskrise in der transatlantischen Region erfolgreich zu widersetzen.

Wenn die liberale Wirtschaftspolitik à la Adam Smith nicht aufgegeben wird, besteht keine Hoffnung, einen sich beschleunigenden Absturz des gesamten Planeten in ein generationenlanges, weltweites neues finsteres Zeitalter für die gesamte Menschheit abzuwenden.

Das Thema des vorliegenden Berichts sind deshalb die Prinzipien, die den notwendigen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik leiten müssen - eine Wende von dem gescheiterten, britisch dominierten Weltwährungssystem zum Kreditsystem einer physischen Ökonomie in Übereinstimmung mit den Prinzipien hinter der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und der ursprünglichen Fassung der amerikanischen Verfassung.

I. Die Wissenschaft der physischen Ökonomie

Um den Leser in den Kern der Prinzipien einer Wissenschaft der physischen Ökonomie einzuführen, betrachte man folgendes.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt sich das richtige moderne Verständnis der physikalischen Prinzipien einer kompetenten physikalischen Wirtschaftswissenschaft am klarsten in der Entwicklung einer spezifisch menschlichen Praxis der physikalischen Chemie8 - insbesondere bei William Draper Harkins in Chicago und noch weiter ausgearbeitet bei Akademiemitglied W.I. Wernadskij, in Form der Grundlagen einer wissenschaftlich entscheidenden Beschreibung der wirksamen Rolle der Menschheit als Gattung in einem sich anti-entropisch entwickelnden Universum. Diese Entwicklung Wernadskijs zeigt den wesentlichen Charakter eines Universums, das als Untergliederungen die drei Bereiche der Lithosphäre, der Biosphäre und der Noosphäre umfaßt.

Dieses experimentelle Wissen beruht auf der Revolution der Wissenschaft der physikalischen Chemie, die als eines der entscheidenden Resultate des Einflusses von Bernhard Riemanns Habilitationsschrift aus dem Jahr 1854 eingeführt wurde. Diese neue Sichtweise lieferte die Grundlage für die wesentlichen, relevanten Entdeckungen physikalischer Prinzipien durch vorbildliche Forscher wie die bereits genannten Max Planck, William Draper Harkins, W.I. Wernadskij und Albert Einstein.9 Die beste Beschreibung des Bereiches, in dem und auf den die schöpferischen Geisteskräfte des Menschen wirken, ist die Vorstellung eines „endlichen, aber unbegrenzten Universums", wie Albert Einstein das Universum Johannes Keplers bezeichnete. Diese Definition schließt, wenn man sie heute betrachtet, die höhere Universalität eines sich entwickelnden universellen Bereichs der kosmischen Strahlung mit ein.

Als vollständiges Gesamtbild bezieht sich diese Wissenschaft der physischen Ökonomie auf die Eigenschaften der inhärent noetischen Funktion (Erkenntniskraft) der souveränen Schöpferkräfte des menschlichen Intellekts, die über die einfacheren Funktionen, die man gewöhnlich mit dem menschlichen Gehirn verbindet, hinausgehen. Diese Funktion einer höheren Daseinsform bezeichnet man also am besten als das „Werk des menschlichen Geistes, nicht bloß des Gehirns", und man sollte betonen, daß sie bewußter Ausdruck einer willentlichen Unterscheidung sind, wonach die menschliche Gattung mit ihrer Noosphäre sich grundsätzlich von allen anderen bekannten Gattungen der Lithosphäre und der Biosphäre unterscheidet und über diese erhebt.10

Diese soeben genannten absoluten und kategorischen Unterschiede zwischen Mensch und Menschenaffe definieren den Menschen als offensichtlich höchste unter allen bekannten Erscheinungsformen in diesem Universum, das Einstein als das „endliche, aber unbegrenzte" Universum Keplers definierte - ein Universum, das schon seinem Wesen nach insgesamt noetisch ist. Ein kompetenter Gebrauch des Begriffs „Humanismus" muß immer die Bedeutung aller dieser Überlegungen einbeziehen.

Ich wiederhole nochmals, da es notwendig ist, dies zu betonen: Jeder kompetente Ansatz in der Volkswirtschaft beruht auf diesen genannten Überlegungen. Diese Überlegungen wiederum sind zusammengefaßt in der entsprechenden Dynamik der sozialen Beziehungen zwischen den Personen, welche die betreffende Gesellschaft bilden, im Sinne der modernen Definition des antiken Konzepts der dynamis als „Dynamik" bei Gottfried Leibniz und auch im Sinne der angedeuteten Schlußfolgerungen über das soziale Verhalten in den Schlußabsätzen von Percy Shelleys Verteidigung der Poesie.11

Der charakteristische Aspekt des sozial relevanten, menschlichen Verhaltens ist die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft durch ontologisch noetische Änderungen des individuell motivierten „Massenverhaltens", wie Shelley dieses Prinzip menschlichen Verhaltens in den abschließenden Absätzen seiner Verteidigung der Poesie definiert.

Diese Überlegungen führen uns zu zwei wechselseitig abhängigen Feststellungen: 1. daß das Universum an und für sich kreativ ist, und 2. daß die in diesem Universum enthaltene Menschheit, die bewußt schöpferisch denkt und handelt, den zusätzlichen, einzigartigen Faktor willentlicher, bewußter Entscheidung liefert, der den anderen lebenden Gattungen fehlt. Dieser spezifische kreative Faktor des individuellen menschlichen Willens subsumiert die tatsächliche Entwicklung all dessen, was man sonst als Universum definiert. Es ist eine besondere Qualität, die durch die Existenz einer sich entwickelnden Gruppe menschlicher Individuen hinzukommt, um das Universum, wie es ohne sie definiert wäre, in einzigartiger Weise zu verändern.

Aus diesen Gründen erhält man die richtige Definition der spezifisch menschlichen Vorstellung eines Konfliktes zwischen gut und böse, indem man vergleicht, welche gegensätzlichen Wirkungen es hat, wenn der Nutzen der menschlichen Kreativität gefördert oder wenn er unterdrückt wird; typisch für diesen Nutzen ist die Steigerung der verwendeten Energieflußdichte pro Kopf und pro Quadratkilometer, die sich in steigender physischer Produktivität der Gesellschaft pro Kopf und pro Quadratkilometer ihres Territoriums äußert.

In diesem Sinne müssen wir beispielsweise den Fall der betrügerischen, die Geometrie betreffende Doktrin behandeln, die Euklid zugeschrieben wird: Mit dieser Ansammlung von Dogmen wird, ähnlich wie in der Argumentation des Betrügers René Descartes, die Möglichkeit einer wesentlichen Steigerung der „Energieflußdichte" bzw. Äquivalenten davon bestritten - genauso wie bei den heute vielerorts vorherrschenden Dogmen des sogenannten „Umweltschutzes". Diese falschen, betrügerischen Sichtweisen sind typisch für den Einfluß eines Bösen, das man aufgrund seiner Folgen als „pro-satanisch" betrachten sollte.12

Das Thema, das in dieser Weise soeben eingeführt wurde, hat die beiden folgenden, miteinander verbundenen Aspekte.

Da sind einerseits 1. die Folgen der Entscheidungen des Menschen für die Steigerung des Energieflußdichte-Äquivalents in Form eines entsprechenden Einwirkens der Menschheit auf das Universum, und andererseits 2. die Form der Wechselwirkung zwischen dem individuellen menschlichen Geist und dem sozialen Prozeß, in den das Handeln dieses einzelnen und verwandte Einflüsse eingebettet sind.13

Das Verhältnis, das sich als Wechselwirkung zwischen diesen beiden Einflüssen definiert, hat den vielfältigen Charakter des antiken Begriffs dynamis und des von Gottfried Leibniz eingeführten, vergleichbaren modernen Konzepts der Dynamik. So verweist beispielsweise Platon in seinem Dialog Parmenides auf diesen Begriff und Leibniz übernahm ihn bei seinem berühmten Angriff auf die grundlegenden Fehler im Werk von René Descartes und dessen Nachfolgern wie dem Ockhamistischen Kult des berüchtigten Adam Smith, dem modernen Liberalismus, auch Empirismus oder Positivismus genannt, der auf den irrationalistischen Paolo Sarpi zurückgeht.

Wie Albert Einstein in seiner Würdigung des genialen Wissenschaftlers und Entdeckers der Gravitation Johannes Kepler betonte, ist Keplers Universum stets endlich, aber nie begrenzt, in Übereinstimmung mit der Definition eines seinem Wesen nach anti-entropischen Universums. Das bedeutet, daß sowohl der abiotische Bereich, d.h. W.I. Wernadskijs Lithosphäre, als auch die Biosphäre und die Noosphäre allesamt ihrem Wesen nach (anti-entropisch) kreativ sind; aber bisher kennen wir nur die Noosphäre der Menschheit als einen willentlich kreativen Phasenraum.

Zur Veranschaulichung eines wesentlichen Punkts nehme man den folgenden Fall im Zusammenhang mit dem Vorhaben einer Kolonisierung des Mars als Beispiel.

Es gibt z.B. zwei Fälle, in denen die auf der Erdoberfläche erlebte Standard-Schwerkraft zu einer entscheidenden praktischen Frage für die Menschheit bei unserer zukünftigen Existenz im Sonnensystem wird. Der erste ist der Unterschied zwischen der für die Menschheit spürbaren Gravitation auf der Erde und auf der Marsoberfläche, die auf nur etwa ein Drittel der Schwerkraft auf der Erdoberfläche geschätzt wird. Der zweite ist das Problem der Wirkung des sehr schwachen Gravitationsfeldes auf menschliche Passagiere während der Reise von der Erdoberfläche bzw. einer Erdumlaufbahn zur Marsoberfläche durch das Feld kosmischer Strahlung, das durch den dabei durchquerten Weltraum definiert ist. Dieses zu erwartende sehr schwache „Standard-Gravitationsfeld" muß künstlich verändert werden, wahrscheinlich soweit, daß annähernd ein erdähnliches Gravitationsfeld entsteht, wenn wir solche Reisen menschlicher Passagiere in einem Raumschiff in Betracht ziehen wollen.

Denkt man über den Transport von Menschen zwischen Abfahrt und Ankunft auf dem Mars nach, drängt sich unserer Aufmerksamkeit also die Frage der Wirkung der kosmischen Strahlung auf. Wir brauchen künstliche Wirkungsstärken mit der gleichen biologischen Wirkung wie die Gravitation. Das wiederum legt nahe, das Feld der kosmischen Strahlung zu „durchpflügen", was mit starker Beschleunigung und anschließender Abbremsung verbunden ist, wie dies für eine interplanetare Reise mit menschlichen Passagieren und Besatzung in dieser Form erforderlich ist.

Diese Beispiele sind der gleichen Klasse von Herausforderungen zuzuordnen wie bei dem Verhältnis zwischen dem Entwicklungsstand der Infrastruktur in den Volkswirtschaften auf der Erde und dem Nettowert der Produktionsleistung für die Mittel zum Leben der einzelnen Menschen auf der Erde. Beide Fälle, der Ausbau der realwirtschaftlichen Infrastruktur auf der Erde und die erforderliche „Infrastruktur" für die Reise von Menschen von der Erde zum Mars, sind unter derselben Kategorie mit der Aufschrift „Infrastruktur" einzuordnen. Deshalb sollten wir den Fall der Mars-Erde-Reise als Beispiel für die Bedeutung der Infrastruktur bei der Definition der Arbeitsproduktivkräfte in einer Volkswirtschaft auf der Erde verwenden.

Dieses Beispiel ist darüber hinaus von Bedeutung zur Veranschaulichung der Tatsache, daß wir alternative Orte für die künftige Ansiedlung von Menschen finden müssen, weil absehbar ist, daß die Erde nicht für alle Zeiten als Ort menschlicher Besiedlung geeignet sein wird. Und da in ferner Zukunft sogar für das ganze Sonnensystem Gefahren drohen, müssen wir dementsprechend für das Schicksal auf uns folgender Generationen in ferner Zukunft planen.

Ich habe schon früher solche Beispiele als Hilfsmittel für das Verständnis der grundsätzlichen Natur solch vorhersehbarer Herausforderungen verwandt: Wir müssen von nun an eine gewisse moralische Perspektive für weite Zeitspannen der künftigen Menschheit schaffen. Dies läuft im wesentlichen auf die Herausforderung hinaus, künftige „künstliche" Umgebungen zu definieren, in denen die Menschheit glücklich weiterleben kann, auch wenn die „natürliche Umgebung" des ursprünglichen Systems eines bestimmten Planeten sonst nicht dafür geeignet ist.

Das erfordert natürlich in der Praxis der Gesellschaft eine Steigerung der Energieflußdichte pro Kopf um immer mehr Größenordnungen, weit über alles hinaus, was uns derzeit zur Verfügung steht. Man könnte sagen: Das Werk von Akademieprofessor W.I. Wernadskij sollte uns soweit bringen, daß künftige Generationen das Gefühl haben werden, daß hier ein vorläufiger, primitiver Fortschritt der wissenschaftlichen Kenntnis und Praxis erreicht wurde, den man heute jedoch bewundern muß, weil er ein Vorläufer einer immer rascheren Entwicklung der relativen Macht der Menschheit ist, die weit über alles hinausgehen wird, was wir uns gegenwärtig vorstellen können. Dazu müssen wir unsere praktisch verwertbare wissenschaftliche Vorstellung dieser künftig anzustrebenden Fähigkeiten der Menschheit verbessern und von dort ausgehend herausfinden, welches die bestmöglichen Lösungen für die Probleme sind, die sich durch diese erwünschten Verbesserungen für unsere Gattung innerhalb unseres künftigen Universums stellen.

Einer der ersten Schritte in diese Richtung wird sein, in der musikalischen Praxis zu dem Niveau der antiromantischen, klassischen Komposition aus der Zeit von Händel, J.S. Bach, Mozart, Beethoven, Schubert und Schumann bis etwa Brahms zurückzukehren. Der Grund dafür ist die Tatsache, daß das klassische Prinzip der Komposition in Poesie, Musik, Drama, Skulptur und Malerei genau die gleichen schöpferischen Geisteskräfte im Bereich der Vorstellung des Schönen zum Ausdruck bringt und nährt, die auch zur Entdeckung von Prinzipien in der Praxis der Naturwissenschaften dienen. Es ist dieser Entdeckungsgeist, der durch die Gewohnheiten solchen Elends, wie Romantiker und Modernisten es verkörpern, den Ruin der Naturwissenschaften durch den moralisch toten Geist deduktiver/induktiver Mathematiker der empiristischen und positivistischen Schulen herbeiführt.

Die große Streitfrage in allen Aspekten der Wissenschaft, einschließlich der Wirtschaftswissenschaft, ist die Tatsache, daß sogar unter nominellen Wissenschaftlern die Existenz eines universellen Prinzips, das wahlweise Anti-Entropie oder auch „Kreativität" genannt wird, nicht allgemein bekannt ist. Dieses Prinzip wirkt auf alle Bereiche des Universums, auf jeden Ausdruck wirklich lebender Prozesse und auf die Eigenschaften aller lebensfähigen Produkte menschlicher Kulturen. Trotzdem blieben sowohl das Prinzip der Kreativität als auch die Unterscheidung zwischen seinen praktischen Ausdrucksformen praktisch unbekannte Konzepte, und das selbst unter den heutigen Wissenschaftlern - ganz zu schweigen von den heutigen Ökonomen.

Die meisten zeitgenössischen Ökonomen und praktisch alle Ausführenden in der Finanzbuchhaltung sind in dieser Frage immer noch äußerst unwissend - von einem universellen Prinzip für Naturwissenschaft und klassische Komposition in der Kunst wissen sie nichts, obwohl heute der erfolgreiche Fortbestand unserer Gesellschaft davon abhängt.

II. Das Geheimnis der Realwirtschaft

Einige werden mich vielleicht zur Vorsicht mahnen: Wer etwas zu wissenschaftlichen oder verwandten Prinzipien sagen wolle, wie ich es hier tue, der solle seine Argumente vortragen, ohne dabei über Behauptungen seiner vermeintlichen Rivalen „herzuziehen". Man darf es aber bei der wissenschaftlichen Arbeit beispielsweise in der Medizin oder der Wirtschaftswissenschaft nicht unterlassen, auf gefährliche Krankheiten hinzuweisen. Diese Anforderung gilt auch für das vorliegende Thema.

Im Gegensatz zu der delphischen antiken Gestalt des Aristoteles und ebenso im Gegensatz zu den bewußt prinzipienlosen empiristischen (oder positivistischen) Lehren von Paolo Sarpis Verehrern in der Neuzeit müssen wir das gesamte Universum, das der menschlichen Erfahrung zugänglich ist, als grundsätzlich „kreativ" oder, technisch ausgedrückt, als „anti-entropisch" betrachten.

Das bedeutet, daß alle Lebensformen ebenso wie alles Unbelebte als Produkte eines allgemeinen Prozesses der Anti-Entropie entstanden sind; selbst die Existenz der Phänomene, die wir gewöhnlich als tote Materie betrachten, ist von einer qualitativ anti-entropischen Kraft geprägt. Mit dem Auftreten der Menschheit unter den Geschöpfen unseres Planeten kam etwas absolut Neues zu dem Bestehenden hinzu, und dieses Prinzip Menschheit erscheint wie aus dem ersten Kapitel der mosaischen Schöpfungsgeschichte abgeschrieben: ein Prinzip schöpferischer, willentlicher Entscheidungen zur Weiterentwicklung der menschlichen Fähigkeiten mittels jener neuen Erschaffungen, die durch die der menschlichen Gattung eigenen Grundeigenschaften möglich werden. Dies ist ein Begleitumstand der richtigen Einstellung, die uns den Zugang zum Wissen um jene Absicht verschafft, welche der richtigen Vorstellung von der geistigen Unsterblichkeit des Menschen zugrunde liegt.

Diese Idee drückt eine spezifisch menschliche Eigenschaft aus - allerdings wird diese Vorstellung heute häufig grundsätzlich abgelehnt. Trotzdem weist uns dieses Konzept auf die Eigenschaft hin, die den Menschen besonders auszeichnet: die willentliche anti-entropische Eigenschaft, die einzig der menschlichen Gattung zukommt. Das ist das eigentliche Wesen aller bewußten qualitativen Fortschritte des Menschen hinsichtlich der Absichten und Errungenschaften in seiner sozialen Erfahrung. Der Mangel an entsprechenden, wahrhaft universellen, wissenschaftlichen Prinzipien - wie er für den Reduktionismus der Aristoteliker und der Positivisten gleichermaßen typisch ist -, ist die typische Ursache der häufig ungeheuerlichen Inkompetenz, die sowohl in der Wirtschaft als auch bei den meisten Ökonomen der Welt heute noch herrscht.

Nachdem das vorausgeschickt ist, macht es die Absicht hinter unserer Darstellung des Konzepts der „Geheimwirtschaft" erforderlich, daß wir die Diskussion des Themas auf eine höhere konzeptionelle Ebene verlagern: Wir müssen weg von dem verbreiteten Unsinn, dem Geld einen wirtschaftlichen Wert zuzuschreiben, und statt dessen zu geeigneten realen, physischen Maßstäben gelangen, um die Wirkung des Umgangs der Gesellschaft mit Geld zu beurteilen.

Ich wechsle deswegen jetzt unser Augenmerk von einer durch Geld definierten Wirtschaft auf eine qualitativ höhere Begriffsebene, zu den physikalischen Vorstellungen, die auf längere Sicht immer über das Schicksal von Nationen entscheiden. Diese physikalischen Vorstellungen sind für die bloßen Sinne nicht sichtbar, doch man erkennt sie an Wirkungen, die von den Staatsführungen der Nationen bis heute nur selten verstanden wurden: der Wirkungen der speziellen höheren Geisteskräfte des menschlichen Individuums.

Ich erläutere nun den Übergang vom Sinnlichen zum Erhabenen, anhand der folgenden vorläufigen „Definitionen" und ähnlicher Begriffe.

Was ist eigentlich der menschliche Geist?

Adam Smith hat die Bösartigkeit seines Systems in einer entscheidenden Passage seiner Theorie der moralischen Empfindungen von 1759 selbst zugegeben; ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich auf seine entsprechenden Absichten hinweisen. Und heute beteuert nahezu die Gesamtheit aller Buchhalter, Ökonomen, Finanzexperten und Wirtschaftsführer, daß sie selbst Adam Smiths Irrlehre anhängen. Derzeit haben nur ganz wenige unter den Spezialisten für Wirtschaftsfragen auch nur eine dürftige Vorstellung, nach welchen Grundprinzipien eine Realwirtschaft tatsächlich funktioniert. Die Resultate des Wirkens dieser Buchhalter und auch der meisten sogenannten Ökonomen lassen sich an der jetzt mit ganzer Wucht hereinbrechenden globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise ablesen.

So liefert uns die überwältigende Mehrheit der ausgebildeten Ökonomen wie auch die intellektuell verkümmerte Buchhalterzunft selbst ständig Nebenprodukte desselben alten, verbreiteten Wahns hinter Smiths verrückter Lehre.

Gerade wegen dieser Gewohnheiten, die häufig auf Adam Smith, aber auch auf die Fehler der marxistischen Variante der Smith-Anhänger zurückgehen, durchläuft die Welt nun schon seit Jahrzehnten Veränderungen, die auf den jetzt hereinbrechenden größten Kollaps der Finanz- wie der Realwirtschaft in der gesamten neuzeitlichen Geschichte zulaufen. Untersuchen wir den Fall Adam Smith in diesem Licht.

Smith war zwar durch und durch ein Betrüger, war dabei aber auf perverse Weise „ehrlich" bei der Darlegung seiner verrückten Illusionen, die von seinen leichtgläubigen Opfern, wie dem Adam-Smith-Fanatiker Karl Marx und den Wall-Street-Ideologen von heute übernommen wurden. Ich möchte dazu insbesondere auf das verweisen, was Smith selbst in einer wichtigen Passage seiner Theorie der moralischen Empfindungen von 1759 geschrieben hat.

Und zwar handelt es sich um folgenden Absatz:

„Hunger, Durst, die Leidenschaft, welche die beiden Geschlechter vereinigt, die Freude am Vergnügen und die Furcht vor Schmerz veranlassen uns, diese Mittel um ihrer selbst willen einzusetzen, ohne irgendwelche Rücksicht darauf, ob sie auf jene wohltätigen Ziele hinführen, welche der große Lenker der Natur durch sie herbeiführen wollte."

Hiermit beschreibt Adam Smith den Kern der weithin akzeptierten, aber bösartigen und falschen Vorstellung von „Geld", die bis heute auf der ganzen Welt gang und gäbe ist.

Diese weit verbreitete Gier nach Geld als solchem oder etwas Entsprechendem ist die Leidenschaft, aus der heraus sich die leichtgläubigen, wirtschaftlich ahnungslosen Bewunderer der Wall Street und der Threadneedle Street an die Illusion klammern, das Zahlungsmittel namens „Geld" oder die aus ihm entstehende Kauf- und Konsumkraft wäre das Maß für ein politisches Wertesystem, mit dem man eine Nation oder Gruppen von Nationen regieren könnte. Die Geschichte zeigt: Bei den meisten Menschen ist das Endresultat meistens, daß ihr Urteilsvermögen, welches sie ansonsten zur Selbstregierung hätte befähigen können, sehr darunter leidet.

Dieser spezifische Mangel an Urteilsvermögen in bezug auf die Vorstellung von „Reichtum", wie ihn die Gefolgsleute Adam Smiths an den Tag legen, ist mehr als alles andere die Ursache der moralischen und sonstigen Desorientierung ganzer Nationen.

Eine solche geistige Verwirrung zeigen auch alle im amerikanischen Kongreß, die Präsident Barack Obamas mörderische Gesundheitsreform und verwandte wirtschaftspolitische Entscheidungen mittragen; die vielleicht noch wohlwollendste Charakterisierung der fehlgeleiteten Mitglieder dieses Gremiums mag die sein, daß man sie wenigstens vorübergehend als geistig unzurechnungsfähig betrachtet. Das Resultat ist: Je mehr sie von ihrem Glauben an die Selbstheilungskräfte des Marktes und des Geldes beherrscht werden, desto ruinöser wirkt ihr Verhalten für die gesamte Gesellschaft, selbst wenn es um Dinge geht, die eigentlich einfache wirtschaftliche Tatsachen sein sollten.

Im Neuen Testament wird davon berichtet, daß Petrus einmal eine bestimmte einfache Tatsache abgeleugnet hat. Wie er das tat, sollte uns an gewisse Mitglieder des US-Kongresses und andere erinnern, die leider keine Heiligen sind, aber wie er die ihnen eigentlich bekannte Wahrheit einfach abstreiten, und das nicht nur, bis der sprichwörtliche Hahn dreimal gekräht hat, sondern die ganze derzeit für die Zivilisation immer dunkler werdende Nacht hindurch.

Man betrachte die Massachusetts Bay Colony des 17. Jahrhunderts in der Zeit, als ihre inneren wirtschaftlichen Angelegenheiten noch von direkter britischer Diktatur frei waren. Man untersuche, wie sich dieser Commonwealth von Massachusetts entwickelt und seine eigene Währung für die Kreditvergabe benutzt hat.

Diese Erfolge dauerten an, bis die britischen Tyrannen kamen, um alles zu ruinieren, und diese Methoden unterdrückten. Ein politisches System des Geldumlaufs ist notwendig, aber nur, solange man es als Kreditsystem einsetzt und es nicht wirtschaftlich mißbraucht, indem man es als Maß für Reichtum verwendet. Ich verweise hier nachdrücklich auf den qualitativen Unterschied zwischen dem vermuteten wirtschaftlichen Wert, der oft durch bloßes Geld ausgedrückt wird, und dem durch die physische Ökonomie verkörperten realen Wert. Während Währungssysteme den Wert physischen Reichtums mit Hilfe von Geld zu messen vorgeben, würde jede kompetent geplante Volkswirtschaft umgekehrt den Nutzen einer Währung nach Maßgabe der physischen Eigenwerte beurteilen, die sich am besten vom Standpunkt der Wegbereiter einer wirklichen anti-positivistischen physikalischen Chemie wie Dmitri Mendelejew, Max Planck, William Draper Harkins, W.I. Wernadskij und Albert Einstein ableiten lassen. Derzeit laufen Bemühungen, Mendelejews Prinzip des Periodensystems vom relativ fortgeschritteneren Standpunkt eines universellen Systems kosmischer Strahlung neu zu durchdenken, und dies wäre der richtige Ansatz, um heute tiefere Einsichten in die Prinzipien der physischen Ökonomie zu entwickeln.14 Betrachten wir als Hintergrund einige historische Beispiele, angefangen mit Karl dem Großen:

Karl der Große schuf den Vorläufer der neuzeitlichen Wirtschaftssysteme. Ausdruck hierfür waren seine umfangreiche realwirtschaftliche Bestandsaufnahme, sein lokales Verwaltungssystem in wichtigen regionalen Zentren und seine revolutionäre Entwicklung von Binnenwasserstraßen.

Karls Reformen waren der Präzedenzfall für den Ausbau der großen Binnenwasserstraßen aus Flüssen und Kanälen als entscheidende Schritte hin zur neuzeitlichen europäischen Wirtschaft und dann zur Umsetzung vergleichbarer Reformen in den Vereinigten Staaten. Die Binnenwasserstraßen waren die Vorbereitung auf den Sprung zu den revolutionären transkontinentalen Eisenbahnnetzen, zuerst in den Vereinigten Staaten und dann die transkontinentalen Eisenbahnen Eurasiens.

Heute dürfte die Möglichkeit kombinierter Massentransportsysteme mit Magnetbahnen zur Verbindung der großen Kontinente der Welt einen Großteil des Frachtverkehrs über die Meere hinfällig machen. Durch diesen modernen Nachfolger des traditionellen Eisenbahnverkehrs werden große Teile des Seefrachtverkehrs technisch und damit wirtschaftlich überflüssig werden.

Veränderungen wie diese verdeutlichen ein allgemeines Prinzip, das auch bei der zukünftigen Erschließung von Orten im nahen Sonnensystem wie Mond und Mars zum Ausdruck kommen wird, sobald früher oder später in diesem noch jungen Jahrhundert entsprechende Planungen und Arbeiten beginnen werden. Die typischen Probleme, die zum Zwecke des Transports und Lebens im nahen Sonnensystem - und später auch weiter entfernt - überwunden werden müssen, sind schon im Zusammenhang mit Entwicklungen später in diesem Jahrhundert absehbar. Dabei sollte man erkennen, daß der Aufbau einer grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur schon immer darauf hinauslief, anstelle einer vermeintlich „natürlichen" Umgebung eine „bewohnbare", „künstliche" Umgebung zu schaffen, um das menschliche Leben und Handeln zu bestimmten Zeiten der Existenz unserer Gattung zu verbessern oder sogar erst zu ermöglichen.

Schauen wir beispielsweise zurück auf die Zeitspanne seit dem Beginn der letzten großen Eiszeit vor etwa zehntausend Jahren. Während einige Teile der menschlichen Bevölkerung in den Lebensgewohnheiten einiger unveränderter, relativ kleiner, eisfreier Regionen stecken blieben, entwickelten sich anderswo große transozeanische Seekulturen. Mit den für die Schiffahrt erforderlichen Sternenkarten, ohne die diese maritimen Kulturen nicht existieren konnten, entstand erstmals die Vorstellung einer an den Sternen ablesbaren funktionierenden Existenz eines tatsächlich bestehenden Universums. Ein Echo davon sind Artefakte wie die Große Pyramide von Gizeh und das physikalische Wissen der Sphärik, wie es mit dem sog. Platonischen Jahr und Platons pythagoräischen Vorgängern verbunden war.

Ähnlich wichtig sind die Beweise dafür, daß Menschen schon ganz früh Feuerstätten benutzt haben. „Feuer" ist ein entscheidender Beleg für den uralten Unterschied zwischen Mensch und Affe sowie für „humanes" Handeln, spätestens seit der legendäre Zeus seinen barbarischen Bann gegen den wissenschaftlichen Fortschritt der Menschheit - wie heute Kernspaltung und Kernfusion - erklärte. Der Mensch als schöpferisches Wesen im Abbild des großen Schöpfers verwirklicht sich darin, daß er „künstliche Umgebungen" schafft, die wir manchmal „Infrastruktur" nennen, wovon der Fortschritt und sogar schon der Fortbestand einer zivilisierten Gesellschaft abhängt.

Daher ist es ein typischer Ausdruck des Bösen, wenn versucht wird, bestimmte notwendige Formen menschlichen Fortschritts - wie z.B. Maßnahmen für qualitativ höherwertige Energieversorgung einer verbesserten Infrastruktur - zu verhindern. Fortschritt beruht stets auf steigender Kraftversorgung der Menschheit, die sich allgemein durch die notwendige Steigerung der Energieflußdichte der vom Menschen eingesetzten Kraftquellen definiert. So war es schon immer, angefangen mit der Entdeckung verbesserter Einsatzmöglichkeiten des Feuers bis hin zu dem heute zwingend notwendigen Standard der Kernspaltungs- und Kernfusionsenergie, verbunden mit Fortschritten in der Astronomie für eine Erkundung und zukünftige Besiedlung des nahen Weltraums.

Wir müssen nun die Voraussetzungen für die Errichtung von Produktionsstätten auf dem Mond schaffen, die zur Vorbereitung menschlicher Flüge zu anderen Planeten und Sternensystemen unserer Galaxie erforderlich sind, damit wir den kerkerähnlichen Begrenzungen unserer irdischen Wohnstätte entkommen können. Gleichzeitig müssen wir uns auch der Herausforderung schwächerer Gravitationsfelder und den Herausforderungen von Flügen mit stetiger Beschleunigung/Abbremsung und Leben auf dem Mars stellen. Wir müssen also praktisch für den interplanetaren Weltraum das gleiche tun wie die großen Seefahrer der letzten großen Eiszeit, als sie die Astronomie als praktische Wissenschaft entdeckten, wie das, was Karl der Große für den Aufbau der europäischen Binnenwirtschaft leistete, wie das, was wir bei der Erschließung des Territoriums von Nordamerika und dann bei der Verwirklichung der Idee des transkontinentalen Eisenbahnnetzes in Nordamerika taten, und das, was wir heute in Angriff nehmen müssen, um ein praktisch durchgehendes weltweites Transport- und Infrastruktursystem zu entwickeln, angefangen mit dem Bau eines Bahntunnels unter der Beringstraße. Dann gilt es, unseren Mond zu erschließen und die Geheimnisse von Flügen durch die großen Weiten kosmischer Strahlung zu lüften, wie sie uns bei der Beförderung von Menschen von und zu den Wohnstätten auf dem Mars erwarten.

Nach dem bisher in diesem Kapitel Gesagten halte ich uns für gut vorbereitet, um direkt den eigentlichen Gehalt dessen anzupacken, was ich uns jetzt in diesem Bericht vorlegen will.

Volkswirtschaft und menschlicher Geist

In meiner Antwort auf zwei zusammenhängende Fragen, die mir bei meinem Internetforum am 8. Mai gestellt wurden, sprach ich die wesentlichen Prinzipien an, die darüber entscheidenden, ob die höheren Ordnungen des menschlichen Geistes erfolgreich funktionieren. Was ich damals entwickelte, erfaßte noch nicht die gesamte Bandbreite eines Feldes, was für viele, selbst hochgebildete Leute immer noch ziemliches Neuland ist. Was ich bei dieser Gelegenheit äußerte, betraf jedoch schon in grundlegenden Umrissen die Prinzipien hinter einer erfolgreichen Anwendung der schöpferischen Erkenntniskräfte des menschlichen Geistes.

Bei dieser Frage, die auch im nächsten Kapitel dieses Berichtes behandelt wird, sollte der Leser auch von Platons berühmtem, oft erbittert umstrittenen Dialog Parmenides ausgehen. Das dort behandelte Problem läßt sich am besten folgendermaßen umreißen.

Gehen wir wie folgt vor: In erster Einschätzung stützt sich das menschliche Wissen über das Universum, das wir bewohnen, einschließlich unserer eigenen Haut, auf die Wahrnehmungen unserer Sinnesorgane. Aber wenn wir dieses Universum um uns herum, nur so wie es uns diese eigene Sinneserfahrung präsentiert, verstehen möchten, liefert uns keine der unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen allein nachweislich richtige Angaben über die reale Welt, die wir zu bewohnen meinen. Was wir nach erster Einschätzung aus einer so organisierten Erfahrung heraus glauben könnten, zeigt uns noch nicht, was an den verschiedenen einzelnen Sinneswahrnehmungen wahr oder falsch ist.

Hier liegt der Ursprung der Unwissenheit sämtlicher Anhänger und Nachfolger z.B. von Euklid und von Paolo Sarpi, dem Gründer des Liberalismus der heutigen Empiristen und Positivisten. Ein wissenschaftlich kompetenter Anspruch auf Erkenntnis muß grundsätzlich auf anderen Wegen gesucht werden.

Die brauchbarste Demonstration dieses Problems für die neuzeitliche Gesellschaft liegt im Schaffen der beiden wichtigsten Begründer der modernen Naturwissenschaft, die wir kennen: erstens Filippo Brunelleschi, der zur Zeit der Florentiner Goldenen Renaissance das physikalische Prinzip der Kettenlinie als Mittel entdeckte, die sonst praktisch nicht konstruierbare Kuppel von Santa Maria del Fiore in Florenz zu bauen, und zweitens Kardinal Nikolaus von Kues, der allgemeiner das Grundprinzip aller kompetenten modernen Physik entdeckte. Zu den bekanntesten Anhängern des Nikolaus gehören Christoph Kolumbus, der Cusas Aufforderung folgte, auf der Suche nach neuen Kontinenten die Ozeane zu überqueren, und auch Leonardo da Vinci, der aus dem Verhältnis zwischen Ketten- und Schlepplinie die Funktion der Schlepplinie darstellte. Die wichtigste Entdeckung nach dem cusanischen Werk machte dann jedoch Johannes Kepler, der den gesamten späteren Fortschritt in den Naturwissenschaften ermöglichte.

In dem Zusammenhang sind vor allem zwei Aspekte an Keplers Vorgehensweise bei seiner ureigene Entdeckung der universellen Gravitation zu beachten: erstens das Prinzip der elliptischen Planetenbahnen und zweitens das universelle Gravitationsprinzip. Ersteres ist als der Vorläufer zu betrachten, welcher der letzteren Entdeckung den Weg ebnete. Alle wesentlichen Entdeckungen dieser Prinzipien waren in Keplers Schriften in allen Einzelheiten dargestellt und weitgehend auch im damaligen England verfügbar, bevor der Betrüger Isaac Newton seine albernen Behauptungen aufstellte, die sich seither in allen Grundfragen neuzeitlicher Wissenschaft als sachlich falsch erwiesen haben.15 Heute ist an Keplers Werk besonders hervorzuheben, daß uns seine ureigene Entdeckung der universellen Gravitation zeigt, wie wir dem dunklen Kerker entfliehen können, in den viele heutzutage ihren Geist einsperren, indem sie sich in ihrem Verhalten auf bloße Sinneswahrnehmung verlassen. Durch die ironische Gegenüberstellung der [musikalisch] harmonischen Ordnung des Sonnensystems und des damit kontrastierenden visuellen Bildes der um die Sonne verlaufenden Planetenbahnen gelang Kepler die Lösung des Rätsels, wofür Albert Einstein ihn rühmte - Einsteins Aussage, Kepler zeige uns ein Universum, das immer endlich, aber nie begrenzt ist.

Um nun schnell zu der Frage zu kommen, was Einsteins Verständnis von Keplers Genie, über das ich gerade geschrieben habe, für die gesamte moderne Wissenschaft bedeutet, vergleiche man Keplers ureigene Entdeckung der universellen Gravitation mit Dmitiri Mendelejews Vorstellung des Periodensystems der Elemente für die physikalische Chemie. Oder auch mit der heutigen Erkenntnis, daß wir weiter voranschreiten müssen, um die großen Leistungen Mendelejews und W.I. Wernadskijs sowie die verwandten Leistungen Einsteins und anderer Begründer einer anti-reduktionistischen physikalischen Chemie fortzuführen.

Keplers erfolgreiche Auflösung des ansonsten unentrinnbaren Widerspruchs zwischen der visuellen und harmonischen Wahrnehmung der Anordnung des Sonnensystems veranschaulicht deutlich und beispielhaft, wie sich der menschliche Geist von den kerkerähnlichen Begrenzungen eines Systems einzelner Sinneswahrnehmungen befreien kann.

Kein menschliches Sinnesorgan und kein wissenschaftliches Instrument liefert uns ein wahrhaftiges Abbild des Universums unserer Erfahrung. Vielmehr ist es das Zusammenspiel einander widersprechender Sinneswahrnehmungen - durch die Sinnesorgane, die wir von Geburt an besitzen, wie durch jene, die wir als wissenschaftliche Instrumente geschaffen haben -, was uns zur Entdeckung relativ universeller experimenteller Wahrheiten führt.

Doch nicht nur das. Der große Trugschluß bei den heute gewöhnlich herrschenden Vorstellungen von Volkswirtschaft liegt in dem verbreiteten Irrglauben, der Wert der Produkte menschlicher Anstrengungen ließe sich auf eine intellektuell und moralisch verkommene Verdrehung der gesellschaftlichen Realität reduzieren - eine Verzerrung, die uns glauben macht, monetäre statistische Phänomene seien ein zulässiges Maß relativen wirtschaftlichen Wertes. So gesehen ist das „Mammon-Evangelium" von Adam Smith und heute die reine Anbetung des Goldenen Kalbs und noch viel schlimmeres, wie die Geschichte der sogenannten „Geldwirtschaft" so reichlich bestätigt. Statt dessen brauchen wir einen moralischen Maßstab wissenschaftlicher, nicht monetärer Wahrheit.

Die hier von mir eben angestellten Überlegungen zeigen, wie wichtig Platons Parmenides heute für die Ausbildung sachkundiger wissenschaftlicher Denker ist. Kurz gesagt: Wahre Wissenschaft beginnt damit, die Widersprüche in den stets falschen simplen Deutungen einzelner grober Sinneswahrnehmungen aufzulösen.

Betrachten wir deshalb als nächstes den Unterschied zwischen dem, was die meisten Menschen fälschlicherweise aus der Beziehung des Gehirns zur bloßen Sinneswahrnehmung zu wissen meinen, und dem nützlicheren, höheren Standpunkt, wo der Geist die „Ebene" der sinnlichen Erfahrung überwindet und die Ebene der universellen Naturprinzipien erreicht, wie ich sie wiederholt mit Verweis auf Brunelleschi, Nikolaus von Kues, Kepler, Gottfried Wilhelm Leibniz, Bernhard Riemann u.a. aufgezeigt habe. Den letzteren dieser beiden gegensätzlichen Standpunkte - Sinneswahrnehmung contra höhere Sichtweise - habe ich in den oben erwähnten Antworten auf die letzten beiden Fragen meines Internetforums herausgestellt.

III. Dynamis: Menschliches Gehirn oder menschlicher Geist?16

Es sollte niemanden überraschen, daß die große Mehrheit der vermeintlich gebildeten Bevölkerung Europas und Nordamerikas noch immer, und heutzutage ganz besonders, die persönliche Identität des einzelnen im Bereich der sinnlichen Gewißheit sucht.

Diese Vorstellung ist verbunden mit der oft krankhaften Überzeugung, der relative Wert von Gegenständen bemesse sich entweder nach variablen Geldpreisen oder anhand bestimmter mit ihm verbundener Gegenstände oder Erfahrungen. Das Problem dabei ist: Solange diese überlieferten Verhaltensmaßstäbe weiterbestehen, sind Nationen und ihre Bevölkerungen kaum oder gar nicht darauf eingerichtet, in emotionaler und anderer Hinsicht mit der bereits schrecklichen und sich weiter verschlimmernden realwirtschaftlichen Lage umzugehen, in der sie in der rasant voranschreitenden Weltkrise heute leben.

Die Gewohnheit, eine breite Vielfalt wirtschaftlicher Werte nur mit Geldwerten zu verbinden, ist das auffallende Ergebnis.

Die Wurzel der Gefahr, in die sich diese leichtgläubigen Anhänger solcher Geldsysteme als Gesellschaft oder als Klasse in einer Gesellschaft begeben, liegt darin, daß sie die persönliche Identität des Menschen mit einer reduktionistischen Vorstellung des menschlichen Gehirns und der Wahrnehmungen des mit ihm vermeintlich verbundenen Sinnesapparates verbinden.

Das ist der verbreitete, schwere Fehler in der Grundannahme hinter den Torheiten, auf denen die noch immer allgemein anerkannten „axiomatischen" wirtschaftlichen Wertbegriffe aufbauen. Auf derlei Annahmen basieren die Meinungen der Ökonomen und der Öffentlichkeit bis heute - meistens mit offensichtlich verheerenden Auswirkungen.

Dieses Denkmuster kennt man seit den antiken imperialen Landreichen des Nahen Ostens bis hin zu den maritimen Weltreichen der Neuzeit. In den Jahrtausenden seit dem Trojanischen und Peloponnesischen Krieg, als insbesondere im Mittelmeerraum die Seemacht vorherrschend wurde, hat sich in der europäischen und transatlantischen kulturellen Erfahrung ein neues maritimes Modell weltweit durchgesetzt - tonangebend wurden imperiale maritime Traditionen, die auf alte imperiale Seekulturformen zurückgingen. In einer manchmal kaleidoskopartigen Entwicklung kristallisierte dabei sich seit dem „Dreißigjährigen Krieg" Europas als Zentrum das Britische Empire heraus, und dies bleibt es bis zum heutigen Tage, wenn diese Zeilen geschrieben werden.

Vor diesem Hintergrund betrachte man die Naivität leichtgläubiger Menschen gegenüber den historisch entscheidenden, eigentlichen höheren Funktionen des menschlichen Geistes. Sie haben nie gelernt, diese Funktionen zu meistern, ja sie erkennen nicht einmal, daß diese meist verborgenen, aber greifbaren Mittel, mit deren Hilfe sie wieder Herr des Schicksals ihrer krisengeschüttelten Nationen und ihres eigenen Schicksals werden könnten, überhaupt existieren. So entstand die dominante Rolle der sogenannten europäischen Zivilisation seit dem Trojanischen und dem Peloponnesischen Krieg durch die Machenschaften von Imperien, die ihre Welt beherrschten, indem sie immer wieder mörderische Kriege und Konflikte anzettelten. Beispiele sind die Torheit des Dreißigjährigen und des Siebenjährigen Krieges ebenso wie der Wahnwitz der beiden „Weltkriege", der absolute Irrsinn von Präsident Obamas Afghanistan-Krieg und der drohende Angriff der Londoner Marionette Israel auf den Iran. Die Folgen dieser Kriege für die übertölpelten Völker und Nationen waren immer ähnlich.

Die Ironie dieser historischen Situation ist, daß in solchen Wertesystemen auch das Gehirn sowie der dazugehörige Sinnesapparat und sogar der relative Wert des Menschen lediglich als Sinnesobjekte an und für sich betrachtet werden.

Man betrachte beispielsweise die Geschichte Europas und der USA seit dem Tode Präsident Franklin Roosevelts: Unabhängig davon, ob von Zeit zu Zeit die Einschätzung vorherrschte, die USA befänden sich in einer Wachstumsphase oder in einer Rezession, ist es eine Tatsache, daß sich die US-Wirtschaft, wenn man Wert in den Trends über diesen gesamten Zeitraum hinweg mißt, beständig in einem meßbaren, langfristigen realwirtschaftlichen Abwärtsprozeß befunden hat! So hat sich z.B. die realwirtschaftliche Grundinfrastruktur der USA seit 1967-68 kontinuierlich zurückentwickelt, ein Rückgang, den man wie den während der zwei Amtszeiten des britischen Premierministers Harold Wilson zur Erbauung bedauernswerter Leichtgläubiger unter der betrügerischen Doktrin der „schöpferischen Zerstörung" versteckte, die Joseph Schumpeter den Dummköpfen beibrachte.

Der entscheidende Beweis, der Ökonomen hätte mahnen sollen, daß die Grundannahme hinter dieser immer noch beliebten Meinung über das Geld ein Irrtum ist, ist in den Beweisen für das Leibnizsche Prinzip der Dynamik zu sehen, die uns verschiedene naturwissenschaftliche Erkenntnisse ebenso liefern wie klassisch-künstlerische Kompositionen berühmter Komponisten und Dichter, wie Percy Bysshe Shelley, der dies im abschließenden Teil seiner Verteidigung der Poesie dargestellt hat.

Die gleiche Aussage traf Gottfried Wilhelm Leibniz in mehreren entscheidender Schriften über dieses spezifische Thema, hauptsächlich während der 1690er Jahre, als er bei seiner Definition der eigentlichen Grundprinzipien der modernen Physik die einzige rationale Bedeutung von „Dynamik" festlegte.17 Die beste Veranschaulichung des Prinzips, das an diesen Beispielen allgemein zum Ausdruck kommt, ist Albert Einsteins Charakterisierung von Johannes Keplers einzigartiger, ureigener Entdeckung des Gravitationsprinzips in seiner Weltharmonik.18 Bei der Frage, die ich in den einleitenden Bemerkungen zu diesem Kapitel aufgeworfen habe, geht es nicht darum, aus irgendeinem Trick, den man in der Schule oder durch ein Fernstudium lernen kann, Vorteile zu ziehen, oder durch einen Kurs in „Dale Carnegie"-Motivationstraining Einfluß auf die Gesellschaft zu gewinnen. Um eine neue Runde von Torheiten der Art, wie ich sie gerade beschrieben habe, zu vermeiden, müssen wir die höheren menschlichen Geisteskräfte erkennen, die allgemeiner Besitz aller Menschen werden könnten. Dazu dient eine besondere wissenschaftliche Beweisführung, in die ich nun im Zuge dieses Kapitels einführen werde.

Die Anziehungskraft einer Keplerschen Entdeckung

Nach dem Gesagten wenden wir uns jetzt von der einführenden Diskussion in diesem Kapitel der eigentlichen Hauptfrage zu, die man allen Ökonomen stellen muß: Was bleibt von der gültigen Entdeckung eines allgemeingültigen physikalischen Prinzips des Universums, wenn im Universum der Gegenwart das Gehirn des persönlichen Entdeckers dieses Prinzips physisch nicht mehr existiert? Um die Untersuchung dieser Frage in diesem Kapitel zu beginnen, wollen wir als Beispiel Johannes Keplers ureigene Entdeckung des allgemeinen Prinzips der Gravitation als Ausgangspunkt behandeln. Von hier aus sollte der Leser in der Lage sein, ein Verständnis des entsprechenden Prinzips der physikalischen Ökonomie, das diese Frage berührt, zu entwickeln.19 Beginnen wir diese Untersuchung am besten vor dem Hintergrund, welche Bedeutung Keplers Entdeckungen für jedweden kompetenten Ausdruck moderner Naturwissenschaft bis heute haben. Versuchen wir, durch die Untersuchung der hier angeführten Tatsachen die Frage zu beantworten: Was ist der menschliche Geist wirklich? Unsere Organisation hat kürzlich über mehrere Jahre hinweg neuere Sichtweisen zu Johannes Keplers Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips wahrscheinlich gründlicher untersucht, als man es anderswo in der normalerweise empfohlenen wissenschaftlichen Literatur der Gegenwart über dieses Thema finden wird. Über mehrere Jahre haben nacheinander zwei Arbeitsgruppen, die im Untergeschoß auf unserem Gelände in der Gegend von Round Hill (Virginia) jeweils eine Phase des Stoffes behandelten („Basement-Team"), streng wissenschaftliche Berichte erarbeitet.20 Die erste Phase der Arbeit an Keplers Entdeckungen führte zur Definition des physikalischen Prinzips „gleicher Flächen bei gleichen Zeiten", welches die elliptischen Umlaufbahnen von Erde und Mars bestimmt. Diese Untersuchung bereitete den Weg für die zweite und schwierigere Herausforderung, bei welcher das Team Schritt für Schritt das physikalische Prinzip der allgemeinen Gravitation definierte, genau wie es Johannes Kepler zuvor gelungen war.

Neben anderem Nutzen zeigte diese Arbeit an Keplers ursprünglicher Entdeckung z.B. auch, warum der bornierte Reduktionist Pierre-Simon Laplace scheiterte und so völlig in seinem peinlichen Fehlschlag, dem berüchtigten „Drei-Körper-Problem", versank.

Laplaces systematischer Fehler bestand darin, daß er die schon vorhandene, hervorragende Lösung in Form des bereits verfügbaren Wissens von Keplers einzigartiger Entdeckung der Gravitation nicht akzeptieren wollte. Mit Hilfe dieser Entdeckung hätte Laplace seinen Ruf vor großer Schmach bewahren können. Selbst heute noch ist Keplers bewiesene Entdeckung einzigartig und ein Paradebeispiel der fortbestehenden Tradition solcher Begründer der neuzeitlichen Wissenschaft wie Kardinal Nikolaus von Kues hinsichtlich der Grundlagen der modernen Naturwissenschaft allgemein. Das Studium von Laplaces Irrtum verhilft auch zu einem besseren Verständnis der politischen Gründe, warum die positivistische Tradition die in Keplers Weltharmonik dargestellte Entdeckung der Gravitation bis heute nicht kompetent begreift.21 Laplaces völlige intellektuelle, ontologische Begriffsstutzigkeit war mehr als bloß ein akademischer Schnitzer. Wie bereits vor ihm Abt Antonio Conti oder Jean le Rond d'Alembert, Voltaire, Leonhard Euler und andere mit ähnlicher Neigung, wie Laplaces Spießgeselle Augustin Cauchy,22 war Laplace ein fanatischer Anhänger von Paolo Sarpis radikalem Kult des Ockhamschen Liberalismus, und er gehörte zu den Schlüsselfiguren des späteren liberalen Kults des mathematischen Positivismus. Die kompetente neuzeitliche Physik und verwandte Wissenschaften schufen dagegen Pioniere wie Brunelleschi, Nikolaus von Kues, Johannes Kepler, Pierre de Fermat, Leibniz, Jean Bernouilli, die Ecole Polytechnique von Gaspard Monge und Sadi Carnot sowie Carl F. Gauß und Bernhard Riemann.

Wie Albert Einstein betonte, bildet Keplers umfassende, bahnbrechende Entdeckung in der Weltharmonik seither die Grundlage kompetenter Wissenschaftsmethode, u.a. für Leibniz' ureigene Entdeckung der Infinitesimalrechnung und die Ausarbeitung der elliptischen Funktionen durch führende Zeitgenossen von Carl Friedrich Gauß. Anhänger und Nachfolger Cusas und Keplers, wie Gottfried Wilhelm Leibniz, Abraham Kästners Schüler Carl F. Gauß, Lejeune Dirichlet und besonders Bernhard Riemann, schufen die Grundlagen der modernen Wissenschaft, aus denen Errungenschaften hervorgingen wie die Arbeit Max Plancks und Albert Einsteins sowie das Werk der Hauptbegründer der modernen physikalischen Chemie, Dimitri Mendelejew, William Draper Harkins und W.I. Wernadskij. Letztere „Schule" der modernen Naturwissenschaft ist wichtig für die grundlegende Erörterung der Themen, die im Verlauf dieses Berichtes direkt oder implizit angesprochen werden.

Damit wenden wir unsere Aufmerksamkeit wieder dem entscheidenden methodologischen Aspekt von Keplers Definition des Sonnensystems zu.

Die Geschichte dieser Frage

Wie Kepler in der Weltharmonik umfassend dargestellt hat, liegt der Schlüssel zu dieser Entdeckung in dem ironischen, systemischen Zusammentreffens zweier unterschiedlicher menschlicher Sinneswahrnehmungen, des Sehens und der Harmonie des Klanges. Auf diesem Zusammentreffen beruht die gesamte Entdeckung der universellen Gravitation.

Es muß betont werden, daß Kepler seinen Ausgangspunkt, seine ursprüngliche Hypothese über die Ordnung des Sonnensystems, niemals verworfen hat, wie manche behaupten, sondern sie nur ersetzt und erweitert hat. Er hatte zunächst bemerkt, daß die Anordnung der Planetenbahnen im Verhältnis zur Sonne die provisorische Hypothese nahelegte, daß diese Ordnung der Reihe der platonischen Körper entsprach. Im Laufe der Erarbeitung seiner Weltharmonik entdeckte Kepler dann, daß kein einzelnes Sinnesorgan allein diese Umlaufbahnen definieren konnte, sondern daß man dazu die Systeme des Sichtbaren und der harmonischen Ordnung des Hörens einander gegenüberstellen mußte. Später verfeinerte Kepler sein Verständnis dieser platonischen Ordnung durch die Entdeckung eines noch höheren physikalischen Prinzips, welches die Frage beantwortete: „Warum sind die Umlaufbahnen des Planetensystems in dieser Weise angeordnet?"

Keplers ureigene Entdeckungen stellen die zeitgenössischen reduktionistischen Fanatiker unter den Akademikern, aber auch andere vor ein Problem, das sich wie folgt zusammenfassen läßt. Der Streitpunkt ist auch heute noch die für sie bedrohliche Kombination der beiden zentralen Entdeckungen Keplers über die Organisation des Sonnensystems. Keplers Beitrag ist auch heute noch ein vernichtender Schlag für die beiden wichtigsten konkurrierenden Systeme der Weltsicht: erstens das System des Aristoteles (und seines Anhängers Euklid) und zweitens das des Begründers des neuzeitlichen Empirismus wie auch Positivismus, Paolo Sarpi. Auf diesen Sarpi gehen sämtliche heute allgemein anerkannten und gebräuchlichen, jedoch absolut inkompetenten ökonomischen Grundvorstellungen zurück, wie z.B. die von Adam Smith, die der russischen IIASA-Anhänger von Bertrand Russells Schule der „Systemanalyse"23 und die der positivistischen Fanatiker, die ihren ganzen stumpfen Intellekt auf das Konzept der Zahl übertragen.

Die Geschichte dieses Konfliktes

Die Geschichte des Konfliktes zwischen den Anhängern Brunelleschis und Cusas als Hauptvertretern der neuzeitlichen Naturwissenschaft auf den einen Seite und dem Haufen von Empiristen und Positivisten, die unter der Flagge des albernen fruchtlosen Früchtchens Sir Isaac Newton segeln, ist ein Ausdruck der kulturellen Revolution des sog. modernen Liberalismus, an deren Spitze Paolo Sarpi und sein pseudowissenschaftlicher „Leporello" Galileo Galilei standen. Der Fall Pierre de Fermat ist beispielhaft für den Widerstand gegen die Betrüger des Sarpischen Liberalismus; Fermats Entdeckung der grundlegenden Bedeutung der Lichtbrechung führte in der Folge zur wichtigen Zusammenarbeit zwischen Gottfried Leibniz und Jean Bernouilli bei der Entwicklung des universellen Prinzips der geringsten Wirkung.

Das Hauptangriffsziel der Vorstöße der Kreise Sarpis und Galileos zur Zerschlagung der existierenden Naturwissenschaft waren zunächst die Kreise Cusas und Johannes Keplers, jenes intellektuellen Riesen unter den Cusa-Anhängern. Den zeitlichen Rahmen dieses Angriffs bildete das Zusammentreffen der Lebenszeiten von Kepler (1571-1630) und von Sarpis Leporello Galileo (1564-1642). Das Leben beider Männer verlief nicht nur historisch parallel, Galileo spionierte auch Kepler im Dienste Sarpis aus, wobei er sich Keplers Korrespondenz mit seinem Vater Vincenzo Galilei über Fragen der Musik zunutze machte, um mit betrügerischen Machenschaften gegen Keplers wissenschaftliche Errungenschaften vorzugehen.

Die tiefere Bedeutung dieser Entwicklungen wird selbst von entsprechenden Fachleuten heute selten verstanden. Tatsächlich standen in den Konflikten auf der einen Seite die Renaissance, vor allem Brunelleschi, Cusa und dessen Nachfolger, die eine großartige wissenschaftliche Revolution ausgelöst hatten, und auf der Gegenseite der modernistische Liberalismus Paolo Sarpis. Das Getue um Isaac Newton war im Grunde nur ein pseudowissenschaftlicher Schwindel, der im Interesse des Liberalismus Sarpis und seines Lakaien Galileo ausgeheckt wurde. Die Strippen zog dabei jener fanatische Cartesianer und Galileo-Anhänger Abt Antonio S. Conti, der berüchtigt dafür war, daß er den völlig ungerechtfertigten wissenschaftlichen Ruf seiner Lakaien wie Isaac Newton und des Betrügers und Leibniz-Hassers Voltaire selbst künstlich aufbaute.

Wir werden im nächsten Kapitel darauf zurückkommen, welche Bedeutung Kepler für die Beschäftigung mit den tieferen Prinzipien des menschlichen Geistes hat.

Die Wurzeln der modernen politischen Ökonomie

Überprüfen wir nun noch einmal die Definition des wirklichen menschlichen Geistes aus Sicht der entsprechenden Aspekte der Naturwissenschaft und der physischen Ökonomie im besonderen. Die folgende eingefügte Hintergrundinformation dient als wesentlicher Rahmen für diesen Gedankengang, den man so überschreiben könnte: „Eine Betrachtung des realen menschlichen Geistes in der realen Welt heute".

Man muß davon ausgehen, daß bei allen Bemühungen um wissenschaftliche Erneuerung in der bekannten Geschichte der europäischen Zivilisation seit Platons Tod in Hinsicht auf den Wissenschaftsbegriff immer ein Konflikt zwischen drei einander ausschließenden Alternativen bei der Auswahl der angenommenen universellen physikalischen Grundprinzipien im Mittelpunkt stand - wie folgt.

Das erste Glied in dieser bis in die Antike zurückreichenden Reihe ist der delphische Kult des Aristoteles; das zweite, in Opposition zu den Aristotelikern, läßt sich am besten durch das Werk von Filippo Brunelleschi und Nikolaus von Kues in der Florentiner Renaissance darstellen; und als drittes folgt schließlich die irrationalistische Schule Paolo Sarpis und seiner radikal reduktionistischen, nominell empiristischen oder positivistischen Anhängerschaft. Die jeweiligen Unterschiede zwischen diesen drei Kategorien lassen sich nicht ausgleichen oder annähern, sie sind im wesentlich systemisch.

Man sollte aber feststellen und betonen, daß Brunelleschi und Nikolaus von Kues, die nacheinander die gleiche experimentelle Konzeption durcharbeiteten, aus der alten, minderwertigen aristotelischen Schule ausbrachen. Sie kehrten nicht nur zu der bis dahin fortgeschrittensten wissenschaftlichen Methode der voraristotelischen Pythagoräer und verwandter Denker wie Platon zurück, sondern erreichten sogar bei den Grundprinzipien der Naturwissenschaft einen qualitativen Fortschritt, der über die großartigen Errungenschaften einiger dieser voraristotelischen Denker hinausging.

Das besondere an den Arbeiten Brunelleschis wie auch Cusas war, daß sie praktisch gleichzeitig den entscheidenden Inhalt neuzeitlicher europäischer Wissenschaft entdeckten. Dies begann mit Brunelleschis Entdeckung, wie man das später so bezeichnete Prinzip der Kettenlinie („Funicula") als entscheidendes Prinzip für sonst nicht mögliche architektonische Konstruktionen einsetzen konnte - eine Entdeckung Brunelleschis, deren volle Bedeutung später besonders bei den Errungenschaften Gottfried Leibniz' und seines Mitarbeiters Jean Bernouilli hervortrat. Für unsere Zwecke genügt an dieser Stelle die folgende Bemerkung zum Thema Kettenlinie - dem Prinzip, auf das sich Brunelleschi beim Bau seiner Kuppel [des Florentiner Domes] stützte.

Im Gegensatz zu den gewöhnlichen, aprioristischen Interpretationen von Kurven durch Aristoteles oder Euklid, oder auch dem entsprechenden Denkfehler von Sarpis Parteigänger Galileo24 ist die Kettenlinie als eine physikalische Kurve zu betrachten. Die vor Leibniz herrschende Verwirrung bei dem Versuch einer Definition dessen, was später als Kettenlinie bekannt wurde, war ein Nebenprodukt des schädlichen Einflusses des aprioristischen Denkens von Aristoteles, den Anhängern Euklids usw., nämlich der Annahme, geometrische Formen müßten als Ausdruck einer ins „Unendliche"25 ausgedehnten Form definiert werden. Gottfried Wilhelm Leibniz entdeckte Anfang des 18. Jahrhunderts als erster den entscheidenden Unterschied, daß die Kettenlinie zu einem physikalisch endlichen, aber unbegrenzten Wirkungsbereich gehört. Hier liegen Ursprung und Geltung des Leibniz-Bernouillischen Prinzips der kleinsten Wirkung.

Es waren zwar Leibniz und seine unmittelbaren Mitarbeiter, besonders Jean Bernouilli, die diese besondere Eigenschaft entdeckten, doch das Streben nach diesem Prinzip war bereits sowohl bei Brunelleschis Arbeit am Dom der Santa Maria del Fiore in Florenz wie auch in Cusas bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten, angefangen mit seiner De Docta Ignorantia, zum Ausdruck gekommen. Die Entdeckung des physikalischen Prinzips, das sich u.a. in der Kettenlinie ausdrückt, war nicht die einzige wichtige Folge des starken Einflusses der Errungenschaften Brunelleschis und Cusas zu jener Zeit; vielmehr war dieses Prinzip auch typisch für die Weltsicht, die Leute wie Brunelleschi und Cusa vor dem Hintergrund des großen Florentiner Konzils verbreiteten. Diese geistigen Grundlagen der neuzeitlichen Wissenschaft wie auch der Idee der Wirtschaft des modernen Nationalstaates verbreiteten sich von Cusa persönlich ausgehend in das Frankreich Ludwigs XI., nach England unter Heinrich VII. sowie durch Christoph Kolumbus und andere Anhänger Cusas wie Leonardo da Vinci und den Leonardo-Anhänger Niccolò Machiavelli.

Insgesamt sorgten Brunelleschis und Nikolaus von Kues' Arbeiten in der Wissenschaft und in Verbindung damit der Staatskunst dafür, daß Organisationsprinzipien Eingang in die Staatskunst fanden, die es in der europäischen Zivilisation nach Platon nicht mehr gegeben hatte. Die revolutionäre Veränderung, die hauptsächlich durch den Einfluß von Cusas Werk entstand, erzeugte bestimmte Wirkungen - das beste Beispiel hierfür sind die Innovationen der militärischen und verwandten Staatskunst in den Schriften des Anhängers Leonardo da Vincis - seinerseits Kues-Nachfolger - und Verteidigers der souveränen Republik Florenz, Niccolò Machiavelli.26 Diese Revolution in der Staatskunst, die ihren konzentrierten Ausdruck in Machiavellis Werken fand, war der große strategische Fels, an dem sich die reaktionären Kräfte der habsburgischen Tyrannei während der Stürme ständiger Religions- und anderer Kriege von 1492 bis 1648 zerrieben.

Zu den Folgen dieser Entwicklungen zählt auch das katastrophale Scheitern des Konzils von Trient in Hinsicht auf die praktischen, politisch-strategischen Resultate, was zum größten Teil auf die alte („aristotelische") Partei des imperialen Venedigs zurückging. Das gescheiterte Konzil ebnete den Weg für den Aufbau einer neuen satanischen Fraktion innerhalb der oligarchischen Partei Venedigs, die Paolo Sarpi leitete. Der gängige Name für dieses Übel der sog. Neuen Venezianischen Partei ist bis heute der „Liberalismus" anglo-holländischer Spielart, wie ihn heute das Britische Empire verkörpert - z.B. in Gestalt des Bankers der Queen, Lord Jacob Rothschild, und der inzwischen praktisch bankrotten, aufgeblähten Inter-Alpha-Bankengruppe.

Die Entwicklung des Britischen Empire bis heute hat natürlich auch ihre Eigenheiten, gleichzeitig ist dieses Empire aber nur eine neue Variante in einer ganzen Reihe von Imperialismen - alle das Produkt desselben Systems maritimer Kulturen des ursprünglich delphischen, im Mittelmeerraum angesiedelten Imperialismus, der aus den Ruinen des antiken Griechenland nach dem Peloponnesischen Krieg erstanden war.

Seit der Geburt des Empire, als die Britische Ostindiengesellschaft durch die Verstrickung der führenden kontinentaleuropäischen Nationen im „Siebenjährigen Krieg" triumphierte, sind alle Versuche, die Völker Europas von diesem Imperium zu befreien, bis heute gescheitert, auch wenn Franklin D. Roosevelts Amerika dem Empire eine vorübergehende Niederlage bereitete. Wie zuvor Andrew Jackson verriet Roosevelts Nachfolger, der von Churchill und der Wall Street gesteuerte Präsident Harry Truman, die Vereinigten Staaten an die Sache des britischen Imperialismus. Das Empire hatte an das amerikanische Prinzip zwar Zugeständnisse gemacht, um in schwierigen Zeiten seine Macht zu erhalten, aber seit der Ermordung Präsident John F. Kennedys, der dieser britischen Imperialmacht im Wege stand, beherrscht das Britische Empire die Welt als wahrhaft imperiale Weltmacht seit spätestens etwa Februar 1968 bis zum heutige Tag.

Nur arme Narren, die auf dem besten Wege sind, Sklaven zu werden, glauben heute an die Fiktion eines „US-amerikanischen Imperialismus". Die „Wall Street", die sich als einziges glaubhaft als Beweis für so etwas wie „US-Imperialismus" anführen läßt, ist in Wirklichkeit schon seit 1763 nur ein britisch-imperialer Parasit, der auf britisches Geheiß Manhattan und allen möglichen anderen Orten auf der Welt das Blut aussaugt. Die Leute, die behaupten, die USA seien imperialistisch, erweisen sich bei genauerer Betrachtung oft selbst als Ableger der Threadneedle Street oder einfach nur als Narren in der Tradition von Karl Marx, der Adam Smith beinahe wie einen heidnischen Gott verehrte.

Das Empire, Sklaverei und der menschliche Geist

Die Sieger unter den sich bekriegenden Stämmen Afrikas verkauften oft einen Teil der Überlebenden des geschlagenen Gegners in die Sklaverei. In der Neuzeit wurde der überlebende Teil der gefangenen Opfer oft auf Initiative der Sieger dieser internen afrikanischen Kriege an die Küsten verbracht und dort in die spanische, portugiesische, holländische und britische Sklaverei verkauft. So begann die Sklaverei mit der Auslieferung von Afrikanern durch andere Afrikaner in die Küstengebiete, wo die überlebenden Gefangenen als Sklaven von den von den europäischen Sklavenhändlern gegründeten Häfen aus an die Atlantikküste der Amerikas und in andere Gebiete verschifft wurden.

Die Tatsache, daß die Opfer durch Afrikaner in die Sklaverei der Anglo-Holländer, Spanier und Portugiesen gelangten, entschuldigt nicht im geringsten die Verbrechen dieser habsburgischen und verwandten oligarchischen Interessen, die massenhaft Menschen in die Sklaverei in den Amerikas verschifften. Den größten Profit daraus zog das anglo-holländische Britische Empire, das im atlantischen Sklavenhandel vorherrschend war; dieser wurde hauptsächlich vom niederen Adel des britischen Herrschaftssystems über das Spanien und Portugal des 19. Jahrhunderts abgewickelt.

Wir wollen an dieser Stelle nicht viel mehr behandeln als die folgenden Grundtatsachen der Ursprünge der Sklaverei in Nordamerika vor Präsident Lincolns Sieg.

Der wachsende amerikanische Markt für den transatlantischen Handel mit afrikanischen Sklaven entstand weitgehend deshalb, weil die amerikanischen Ureinwohner sich in der Regel nicht für den Einsatz als Sklaven in den Amerikas eigneten. Entscheidend war, daß die afrikanischen Sklaven das Produkt der Dynamik einer verbreiteten Praxis gewaltsamer Versklavung innerhalb bestimmter Teile Afrikas selbst waren.

Unter diesem Einfluß fügten sich afrikanische Sklaven eine Zeitlang der Unterwerfung in den Amerikas, wo die Afrikaner keine Wurzeln hatten, wohingegen die Stämme der amerikanischen Ureinwohner, wie z.B. die gebildete Kultur der Nation der Cherokee in der Zeit vor Andrew Jackson, für ein Sklavereisystem weniger geeignet waren. Der Prozeß hin zur späteren Befreiung der Sklaven in den USA - die Befreiung vom britisch gelenkten Sklaventransport und -handel in unsere Republik durch die Spanier und Portugiesen - war insofern größtenteils von dem allgemeinen starken Drang nach persönlicher Freiheit in unserer Republik geprägt. Es war ein sehr vielfältiger Kampf, doch seine Wurzeln lagen darin, daß in Amerika ein kulturelles Umfeld für die intellektuelle Befreiung der ehemaligen Sklaven entstand. Das Verlangen der Sklaven, eigene Familien mit Kindern zu gründen, führte in Verbindung mit der unerläßlichen Rolle von Präsident Abraham Lincoln, der fest entschlossen war, die US-Republik in einem Krieg gegen Lord Palmerstons britischen Imperialismus zu verteidigen, zu der notwendigen Befreiung der Sklaven. Dies geschah dann, wie es auch Frederick Douglass verstanden hatte, auf die einzig mögliche Art - im bewaffneten Kampf unserer föderalen Republik gegen das britische System transatlantischer Sklaverei.

Das Prinzip, das ich bei der Darstellung dieses geschichtlichen Beispiels für das Streben nach Freiheit von der Versklavung des Menschen durch den Menschen angesprochen habe, findet sich auf einer noch grundsätzlicheren Ebene in dem Prinzip, das Gottfried Wilhelm Leibniz Dynamik (d.h. dynamis) nannte, aber auch bei demselben Begriff von Dynamik, welchen Percy Bysshe Shelley in der abschließenden Zusammenfassung seiner Verteidigung der Poesie verwendet.

Die Frage der Dynamik bringt unsere Aufmerksamkeit nun wieder auf das Hauptthema dieses Berichtes zurück: die Unterscheidung der höheren menschlichen Geistesfunktionen von den zweifellos notwendigen, aber qualitativ niedrigeren Funktionen des menschlichen Gehirns.

IV. Das Imperium und unser Geist

Es ist ausreichend, und auch gerechtfertigt, wenn wir den vorliegenden Bericht auf die wichtigsten klinischen Fakten über die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der auf den Mittelmeerraum konzentrierten europäischen Zivilisation begrenzen, wie sie seit dem Fall Babylons und dem Aufstieg und Untergang des Persischen Reiches bekannt ist. Dabei übersehe man jedoch nicht bestimmte wichtige Aspekte der Entwicklung eines Mittelmeerzweiges einer Seefahrerkultur im Atlantik, der sich aus dem Dunkel der Vergangenheit des Mittelmeerreiches erhob, genausowenig wie bestimmte Entwicklungen landeinwärts entlang der großen Ströme, beispielsweise am Nil, in den Gebieten, die hauptsächlich durch die sogenannten „Seevölker" besiedelt wurden und aus denen die europäische Kultur oder benachbarte asiatische Kulturen entstanden. Dazu gehören die Ableger am Nil, in Mesopotamien, am Indischen Ozean und am Schwarzen Meer, wie die Hethiter in Anatolien, sowie maritime Kulturen wie die Sumerer, die mindestens mehrere Jahrtausende vor Homers Trojanischem Krieg von den „Seevölkern" gegründet wurden.

Was sich aus den Seefahrerkulturen über Jahrtausende hinweg bis zum Peloponnesischen Krieg entwickelte, ist das Erbe einer vorherrschenden Zivilisation im Mittelmeerraum, die aus einem antiken oligarchischem System expliziter oder faktischer Sklaverei oder „Leibeigenschaft" entstanden war. In seinen Grundzügen entsprach dieses System dem Mythos des olympischen Zeus, dessen Herrschaft in Aischylos' Prometheus-Trilogie als hierarchische, oligarchische Tyrannei dargestellt ist. Dieses Dokument steht auch nicht im Widerspruch zu den Bildern, die sich der Fachmann aus den entsprechenden Chroniken des Diodorus Siculus macht.

Meine eigenen Untersuchungen über die Prinzipien des menschlichen Geistes haben einige von uns zu einer Sicht der Geschichte gebracht, die ich im Verlauf des vorigen Kapitels bereits kurz angerissen habe und jetzt noch genauer untersuchen werde.

Die menschlichen Kulturen zeichnen sich gegenüber allen anderen Lebensformen, die unter dem Menschen stehen, einschließlich der Säugetiere allgemein, speziell dadurch aus, daß der menschliche Genotyp potentiell, bewußt und in einzigartiger Weise kreativ ist - kreativ in dem Sinne, wie sich dies in den wissenschaftlich-technologischen Faktoren einer qualitativen, willentlichen Abfolge von Veränderungen im bewußten Verhalten unserer Gattung äußert. Diese Fähigkeit der Veränderung fehlt bei allen anderen bekannten Arten, einschließlich aller Tiere. Zum Beispiel sei die wichtige Tatsache bedacht, daß nur der Mensch willentlich das Feuer nutzt. Oder man betrachte die ureigene Entdeckung des Gravitationsprinzips durch Johannes Kepler - Albert Einstein bezeichnete Keplers Arbeit als „wasserdichtes" Beispiel für genau dieses Unterscheidungsmerkmal.

Wenn ich hier den Begriff „kreativ" („schöpferisch") benutze, wie er schon ausführlich im vorherigen Kapitel beschrieben wurde, verstehe ich darunter die Fähigkeit der menschlichen Gattung, willentlich geordnete, qualitative Steigerungen der relativen potentiellen Bevölkerungsdichte hervorzubringen. Kein anderes bekanntes Lebewesen hat sich als fähig erwiesen, solche bewußten Veränderungen zu bewirken, zu denen unsere Gattung fähig ist, wenn zum Beispiel nur ein einziges Individuum ein wahres universelles Prinzip entdeckt. Das natürliche Potential für die gesunde Entwicklung einer individuellen menschlichen Persönlichkeit liegt in dem, was man als die dem Menschen innewohnende Qualität eines „Halbgottes" bezeichnen kann - in dem speziellen Sinn der besonderen Eigenschaft, die Mann und Frau im ersten Kapitel der Schöpfungsgeschichte übertragen wurde.

Gleichzeitig ist jedoch zu beachten, daß es in bekannten menschlichen Gesellschaften eine gängige Praxis war und ist, durch ein allgemeines Verbot durchzusetzen, daß kein Angehöriger der sogenannten „unteren sozialen Klassen" seine schöpferischen Fähigkeiten nutzen darf. Nur ein kleiner Personenkreis, dem sozusagen „die akademischen Priesterhände aufgelegt" wurden, erhält ausdrücklich Zugang zu dem eigentlichen Wissen und der freien Nutzung des kreativen Potentials. So erließ der olympische Zeus der Prometheus-Trilogie in der Legende das symbolische Verbot der „Nutzung des Feuers". Dieses Verbot veranschaulicht beispielhaft die verbreitete Gewohnheit, den Großteil der Mitglieder einer Gesellschaft faktisch in Sklaverei oder Leibeigenschaft zu halten. Ähnliche Methoden verlangt heute die „babylonische Priesterkaste" der derzeitigen „Umweltschutz"-Kulte nach dem Vorbild von Prinz Philips World Wildlife Fund für einen weltweiten Völkermord.

Vor dem Hintergrund der eben angestellten Betrachtungen wollen wir jetzt den eigentlichen Hauptgegenstand dieses Berichtes darstellen: „die besonderen schöpferischen Fähigkeiten der Menschheit"; wir begeben uns auf die Suche nach der wahren Identität des zukünftigen durchschnittlichen „prometheischen Menschen". Ich meine nicht kindische Phantasien von einem „Superman", sondern gesunde schöpferisch-geistige Fähigkeiten, die man in den kommenden Generationen beim Menschen zunehmend als ganz normal betrachten wird - Männer und Frauen, die sich durch Selbstentwicklung darauf vorbereiten, daß der Mensch noch vor Ablauf dieses jungen Jahrhunderts die ersten Schritte zur Eroberung des nahen Weltraums tun wird.

Ich sehe deutlich die Fakten, die schon jetzt darauf schließen lassen. Ein solcher Fortschritt ist bis zu den letzten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts erreichbar und sollte diese Zeit prägen. Man behalte diesen Gedanken im Kopf, wenn wir jetzt den entscheidenden Punkt, den ich im vorhergehenden Kapitel kurz vorgestellt habe, näher ausführen.

Kehren wir nach dem Gesagten nun zu dem Thema zurück, bei dem wir im vorherigen Kapitel stehen geblieben waren: „Was ist eigentlich der menschliche Geist?"

Wir kehren somit wieder zum Thema der Kreativität zurück, das wir im letzten Kapitel verlassen hatten.

Der wahre menschliche Geist

Das Problem, welches ich dort aufwarf, war die Tatsache, daß die Geistesobjekte, die wir als Sinneswahrnehmungen betrachten, keine Bildergalerie des wahren Universums sind, sondern eher Schatten, die das Universum wirft. Keplers einzigartige Entdeckung des Prinzips universeller Gravitation verdeutlicht das zu betrachtende Problem: Das tatsächliche Wissen des Menschen über das Universum beschränkt sich auf entscheidende experimentelle Beweise, bei denen aus widersprüchlichen Erfahrungen aus zwei oder mehr Arten der Sinneswahrnehmung Anhaltspunkte für den tatsächlich wirkenden Gegenstand abgeleitet werden, welcher die entsprechenden Schatten für die Sinneswahrnehmung geworfen hat.

Der Punkt wird noch klarer durch die Verwendung vom Menschen geschaffener Instrumente, wie Mikroskope und Teleskope, als Ersatz für die eigene Sinneswahrnehmung - wissenschaftliche Instrumente als Hilfsmittel, um dem Menschen Zugang zu Eindrücken zu verschaffen, die er mit seinen Sinnen allein nicht ausreichend erfassen kann. Kurz gesagt: Was wir „sehen", ist nicht das Objekt, das dieser Sinneswahrnehmung entspricht; wir „sehen" bzw. erleben nur den Schatten, den die Quelle der Erfahrung wirft. Ich wiederhole: was wir eigentlich „sehen", ist nicht das wahrgenommene Objekt, sondern ein Schatten, den der eigentliche Gegenstand durch sein Vorhandensein auf unserem Geist wirft. Wir müssen lernen, nicht das zu „sehen", was wir gewöhnlich für einen Gegenstand in der physikalischen Raumzeit halten, sondern die Ursache der Schatten, die unser Geist als Realität wahrnimmt - also kein „reales Objekt", sondern eine Singularität.

Wir müssen unsere Denkgewohnheiten so ändern, daß wir das „reale Objekt" in Gedanken fassen können und darin die Wirkursache erkennen, die für die Wahrnehmung des bloßen Schattens, den der naive Beobachter fälschlicherweise für ein „real" erkanntes Objekt der Sinneswahrnehmung hält, verantwortlich ist.

In einer informierteren Sprache der Physik wären wir dann in der Lage, in einem „kosmischen Strahlungsfeld" die Realität einer Singularität wahrzunehmen. Haben wir unser Denken soweit geübt, daß wir dies tatsächlich tun, so gelangen wir geistig in einen wirksam ontologischen Erkenntniszustand, der ganz anders ist als das Reich der Schatten, die der naive Geist fälschlich als eine durch bloße Sinneswahrnehmung definierte Realität auffaßt.

Man denke zum Beispiel an die Veränderung der experimentellen Perspektive in Hinsicht auf Mendelejews Periodensystem der Elemente, die sich jetzt anbahnt. Mit dem, was wir in diese Richtung unternehmen, wird die Vorstellung von Mendelejews Sicht des Feldes, die sich mit der Zeit herausgebildet hat, in keiner Weise verletzt. Es bleibt ein Grad der Übereinstimmung zwischen einem Periodensystem, bei dem Vorstellungen vermeintlicher materieller Teilchen im Vordergrund stehen, und der „berichtigten" Sichtweise von Singularitäten, die vorrangig im universellen Bereich der kosmischen Strahlung liegen. Verlieren werden wir bei dieser Veränderung unserer geistigen Sicht kaum mehr als den gewohnten Glauben an die vermeintlich offenkundige Existenz eines „leeren Raums", welcher sich nunmehr als recht kindisch erweist.

Auf diese Weise gelangt unser Denken tatsächlich in den Bereich der physikalischen Relativität. Dieser Schritt mag zwar so scheinen, als steckte man nur einen Zeh ins Wasser, aber das Grundprinzip der veränderten Betrachtungsweise ist bereits deutlich genug, auch wenn uns noch die Erfahrung fehlt, wie es wirklich ist, durch die ganze kosmische Strahlung zu „schwimmen". Diese Strahlung füllt alles aus, was fälschlicherweise als „leerer" interplanetarer Raum gilt, wo Menschen in Zukunft manchmal mit relativistischer Geschwindigkeit reisen werden.

Sollten einige Leser bei all dem, was ich gerade dargestellt habe, argwöhnisch vermuten, „der macht uns doch was vor", dann sollte man an die antiken Seefahrer zurückdenken, die in dem ständig wechselnden Nachthimmel einen gesetzmäßigen Zusammenhang entdeckten, der für das Navigieren auf See sehr nützlich war. Sie erkannten regelmäßige Veränderungen, wie etwa die des langen platonischen Zyklus [Platonisches Jahr, knapp 26.000 Jahre], auf den z.B. Bal Gangadhar Tilak in seinem Orion bei Betrachtungen über den vedischen Kalender aufmerksam wurde.

Es gibt in der Wirklichkeit keinen tatsächlich „leeren Raum", den naive Beobachter für jenen gedachten Raum halten mögen, durch den sich die am Nachthimmel sichtbaren Körper voneinander abheben. Zum Beispiel muß man die Rolle von Magnetfeldern berücksichtigen, die an bestimmten Singularitäten bei der Verwendung kompaßähnlicher Instrumente deutlich wird. Darauf stieß man beim Navigieren auf See sogar schon in der sog. Vorgeschichte, was sich darin ausdrückt, daß man schon damals langwellige Wanderungszyklen des magnetischen Nordpols kannte.27 Was ich im weiteren Verlauf meiner Bemerkungen besonders unterstreichen will, ist die Auswirkung dieser Veränderung der geistigen Sichtweise, die ich gerade beschrieben habe. Anstatt so zu handeln, als seien die mit Sinneswahrnehmungen verbundenen Bilder „die reale Welt", müssen wir bei der Erfahrung des realen Universums davon ausgehen, daß uns Sinneswahrnehmungen lediglich die Schatten der Realität zeigen. Der Zugang zur Erkenntnis der Realität liegt gerade in dem Bewußtsein des einzelnen, daß der Bereich der Sinneswahrnehmung lediglich ein Schatten des wahren Universum ist, in dem wir tatsächlich leben. Eigentlich „sehen" wir uns gar nicht, sondern wir sehen den wahrgenommen, projizierten Schatten jenes Universums, in dem wir tatsächlich leben.

Den Standpunkt, den ich gerade dargelegt habe, sollte man nicht als etwas Neues, erst kürzlich Entworfenes betrachten. Übersetzt man das eben Gesagte in eine informierte, klassische Geschichtsauffassung, dann ist das, was ich hier geschrieben habe, im Grunde nichts anderes als der antike Begriff dynamis oder dessen neuzeitlicher Ausdruck Dynamik, wie Gottfried Wilhelm Leibniz ihn nannte. Und wie ich schon wiederholt hervorgehoben habe, entspricht dieser Begriff der Dynamik auch dem Phänomen, das der Dichter Percy Bysshe Shelley in den abschließenden Absätzen seiner Verteidigung der Poesie zur Beschreibung von gesellschaftlichen Veränderungen benutzt.

Anders formuliert lautet Shelleys Aussage: „Die Realität jagt unser Gewissen!" Diese vorbewußte Ahnung der Realität von dynamis bzw. Dynamik als dem Bereich, in dem wir tatsächlich leben, zeigt sich besonders deutlich an der manchmal mysteriös erscheinenden Macht plötzlich auftretender sozialer Massenphänomene - ein solches Phänomen ist gegenwärtig der Aufstand des sozialen Gewissens in einem großen Teil unserer Bevölkerung gegen die tyrannischen Ungeheuerlichkeiten, mit denen die derzeit herrschenden Mächte die sich ohnehin immer weiter verschlechternden Lebensbedingungen in fast allen Nationen noch weiter verschärfen. Ein anderer Ausdruck sind die Geistesakte der größten, genialen Dichter und Wissenschaftler, deren typische Besonderheit ontologisch das Phänomen der wahren Metapher ist. William Empson versucht in seiner Schrift Seven Types of Ambiguity (Ausgabe von 1947) seinen Lesern einen Begriff zu vermitteln, warum gerade hierin die Schönheit liegt. Beispielsweise beruht ein wahrhaftiges - aber heute in der Fachwelt unbeliebtes - Verständnis von Shakespeare oder Friedrich Schiller sowie die Erfahrung von Ludwig van Beethovens Opus 132 oder Wolfgang Mozarts Ave Verum Corpus ganz wesentlich auf diesem ästhetischen Konzept.

„Die ganze Welt ist eine Bühne!"

Eine leicht zugängliche und rigorose Demonstration dieses Prinzip ist der vermeintliche „Zauber" der so begrenzten klassischen Theaterbühne. Es gibt Belege in den Stücken Shakespeares, aber die Werke Friedrich Schillers bieten aus offensichtlichen Gründen einen noch besseren Zugang zu der vollen Bedeutung dieses Arguments.

Wenn die Idee der Tragödie richtig verstanden ist, müssen auf der Bühne keine Helden auftreten. Schiller betonte, man sollte bei der Aufführung eines Dramas nicht versuchen, sich aus den Hauptfiguren, die als Charaktere auf der Bühne dargestellt werden, bestimmte als Helden auszuwählen. Shakespeares Julius Cäsar, Lear, Macbeth und Hamlet sowie Schillers Wallenstein sind typisch für Dramen, die in einer moralisch verkommenen Gesellschaft spielen und in denen keine eigentlichen Helden als Hauptfigur auftreten. Schiller sagt uns, daß der Zuschauer - wie Max und Thekla im Wallenstein - den Helden in sich selbst suchen muß, gerade weil ihn die Enthüllung der brutalen, tragischen Entwicklungen auf der Bühne dazu inspiriert, ein wirklicher Bürger zu werden.

Das Erhebende an einem großen klassischen Drama oder Entsprechendem liegt darin, daß das Publikum dem begrenzten, kerkerartigen Bereich der bloßen Sinneswahrnehmung entflieht und sich in das Drama versetzt fühlt, welches sich zwischen den Personen auf der Bühne abspielt. Der unsichtbare Geist der verschiedenen Personen nimmt innerhalb der Vorstellungskraft des Zuschauers Gestalt an, z.T. unterstützt davon, daß die Figuren auf der Bühne Masken tragen. Tatsächlich ist dieser Bereich der Vorstellungskraft unsere eigentliche Welt als Mensch - ein Bereich der Unsterblichkeit, in dem das Äußerlich-Fleischliche als ein Schatten der Realität, als einfache Maske getragen wird. Auf der klassischen Bühne sind hinter den Masken alle Seelen unsterblich - dort, wo sterbliche Leidenschaften die Schatten und die nackten Seelen hinter den Masken die Wirklichkeit sind.

Die Sache wird noch interessanter, wenn wir diese Betrachtungen auf den Bereich einer klassischen Naturwissenschaft im Sinne von Platon, Cusa, Kepler, Leibniz, Riemann u.a. ausdehnen. Tatsächlich brauchen wir als Ausgangspunkt eine naturwissenschaftliche Nationalökonomie mit anti-positivistischen oder anderen anti-reduktionistischen Wurzeln, wie der physikalischen Chemie, die sich aus Bernhard Riemanns Revolution in der Physik ableitet. Pasteur, Mendelejew, Max Planck, W.I. Wernadskij, William Draper Harkins und Albert Einstein stehen für diese anti-reduktionistische (d.h. anti-positivistische) Schule einer Wissenschaft der physikalischen Chemie in physikalischer Raumzeit.

Was ich an dieser Stelle vor allem unterstreichen möchte, ist die entscheidende Bedeutung der wissenschaftlichen Vorstellungskraft. Ich führe dazu folgendes aus.

Der Mensch im Spiegelbild der physikalischen Raumzeit

Für den verbleibenden Teil dieses Berichtes wollen wir den Bereich der vermeintlichen Sinnesgewißheit als einen besonderen Spiegel an der Wand der Geschichte behandeln. Was uns dieser Spiegel zeigt, ist kein Bild des realen Universums, sondern wie Keplers Entdeckung der universellen Gravitation bewies, zeigt er uns nur den Schatten der Realität, welche auf eine besondere Art Bild in einem Spiegel projiziert wird, den wir gerne als unser Universum der verschiedenen Sinneswahrnehmungen betrachten.

Benennen wir nun das wichtigste Konzept, das wir zu diesem Zweck verwenden müssen: die Idee, daß der Mensch das Abbild von Gott dem Schöpfer ist - ein schöpferisches Wesen, das sich von allen anderen Gattungen abhebt. Dies bedeutet ganz einfach, daß wir untersuchen müssen, wie sich das von uns bewohnte Universum verhält, aber aus der grundsätzlichen Sicht des Menschen als Abbild des Schöpfers; eine Gottähnlichkeit, die sich daraus definiert, daß wir die Fähigkeit besitzen, die Bedeutung bewußter Kreativität zu erkennen. Mit anderen Worten, der Mensch ist von Natur aus Teil der willentlichen, zielgerichteten Schöpfung, wie man sie sonst nur mit der Vorstellung des Schöpfers des Universums verbindet.

Der Mensch ist keine armselige Kreatur aus jenen niederen Rängen, die unsere Sinne als Lithosphäre und Biosphäre wahrnehmen. Der Mensch ist von Natur aus dazu ausgestattet und damit bestimmt, willentlich an der Schöpfung teilzunehmen, weswegen Philo von Alexandria in dieser Frage Aristoteles zurechtgewiesen hat; der Mensch lebt, um an dem weiteren universellen Schöpfungsprozeß teilzunehmen. Das Verhalten des Menschen im Universum muß deshalb von einer moralischen Verantwortung gegenüber der Zukunft getragen sein. Wir Menschen sind dazu bestimmt, durch unsere Teilhabe einen Beitrag zum immerwährenden Fortschritt des von uns bewohnten Universums zu leisten, um dadurch das Universum und uns selbst besser zu machen.

V. Über Kreativität

Insbesondere die Vereinigten Staaten erleben derzeit eine Entwicklung, die manchmal als „Massenstreik" bezeichnet wird. Unter den Gedichten, die ich vor vielen Jahrzehnten als junger Erwachsener komponierte - und seither lange vernachlässigte -, ist ein Zyklus zu einem Grundthema, das besonders in einem Gedicht mit dem Titel „Die Lyra" zum Ausdruck kam: Es bezog sich auf eine bestimmte Art metaphorischer Ideen, die wie ein stummer Hauch das Universum durchziehen und dabei „Sterne wie Schilf umbiegen". Ein wirklicher „Massenstreik" ist im Grunde wie ein solcher Hauch.

In meinen späteren historischen Forschungen beschäftigte ich mich mit dem verwandten Phänomen, das die geniale und merkwürdig unmarxistische Rosa Luxemburg als den „Massenstreik" bezeichnete, ein Konzept, das kein deutscher Sozialdemokrat oder ähnlich eingefleischter „Materialist" je in einem kompetenten ontologischen Bezugsrahmen richtig verstehen konnte. In der englischen Literatur findet man gute Vergleiche für dieses gleiche Phänomen bei Dichtern wie Keats und Shelley zu ihrer Zeit und zuvor bei Shakespeare, im Deutschen im Genie Friedrich Schillers und in einigen Werken von Heine. Namentlich teilte keiner dieser Dichter die Weltanschauung von Paolo Sarpis reduktionistischem Kult des philosophischen Irrationalismus, der so typisch ist für Adam-Smith-Verehrer wie Marx und Engels oder die typischen Wallstreet-Liberalen von heute.

Bei Rosa Luxemburg drückte sich ihr ziemlich einmaliges Genie darin aus, daß sie als einzige bedeutsame politische Ökonomin ihrer Zeitnische die eigentliche Substanz und Bedeutung des Begriffs „Imperialismus" verstanden hatte - der Historiker Herbert Feis vom US-Außenministerium bestätigte später ihre Definitionen politischer Ökonomie. Noch heute sind nur sehr wenige Ökonomen in der Lage, sich kompetent zu diesem Thema zu äußern.

Der einzig angemessene Ansatz, um das Geheimnis ihrer besonderen Kompetenz in dieser Frage des „Massenstreiks" zu lüften, muß von dem Standpunkt des unmittelbar vorangegangenen Kapitels ausgehen. Nur von diesem Standpunkt aus läßt sich der revolutionäre Charakter der gegenwärtigen weltweiten Wirtschaftskrise kompetent verstehen. Ich muß hier erneut das Menschenbild, die Auffassung der Natur des menschlichen Geistes unterstreichen, die ich im gleichen Kapitel dargestellt habe. Der einzige geeignete Fachausdruck für die Beschäftigung mit Fällen wie diesem ist das von Gottfried Wilhelm Leibniz als Dynamik wiederbelebte antike klassische Konzept dynamis. Davon muß man immer ausgehen, wenn man ernsthaft versuchen will, die spezifische Art der Massenkrise in den USA und Europa heute zu verstehen.

Den Schlüssel zum Verständnis dieses Punktes liefert uns eine Untersuchung der ontologischen Bedeutung des Konzepts der Kettenlinie-Schlepplinie-Funktion (endlich, aber unbegrenzt), das ich in diesem Aufsatz genannt und auf seine Ursprünge in den sich gegenseitig befruchtenden Entdeckungen naturwissenschaftlicher Prinzipien im Werk von Brunelleschi und Nikolaus von Kues oder später in Johannes Keplers Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips zurückverfolgt habe. Das hier anzubringende Argument lautet folgendermaßen.

Das falsche Verständnis menschlicher Wechselbeziehungen bei einem Sarpischen Reduktionisten läßt sich gewöhnlich darauf zurückführen, daß solche sozialen Beziehungen zu unrecht auf der Grundlage des ontologischen Irrglaubens an die naive Sinnesgewißheit ausgedrückt werden. Bereits das alte klassische Konzept dynamis beinhaltete eine viel bessere Sichtweise. Archytas' einzigartige Lösung des Problems der Verdoppelung des Würfels war eine Errungenschaft, die von Eratosthenes später besonders gerühmt wurde, und sie entspricht dem Organisationszustand menschlicher Geistesprozesse, der mit dem Konzept von dynamis oder auch Leibniz' Dynamikbegriff übereinstimmt. Unsere innere, eigentliche Existenz läßt sich nicht in ein System pressen, das mit Sinneswahrnehmung vereinbar wäre; es liegt ontologisch im Bereich der physikalischen Raumzeit, für den die Sinnesvorstellungen einer vermeintlich getrennten Wahrnehmung von Raum, Zeit und Materie bloß reine Schatten sind.

Lassen Sie sich davon nicht unnötig überraschen! Das reale Universum läßt sich nicht in Raum, Zeit und Materie „lokalisieren", sondern nur als Ausdruck der relativistischen physikalischen Raumzeit. Versuchen wir, in Übereinstimmung mit diesen Tatsachen die Paradoxien zu klären, die sich scheinbar stellen, wenn man zwei jeweils unterschiedliche Bereiche A und B definiert: „A" als das wirkliche Universum, wo die realen Wirkungen erzeugt werden, und „B" als Bereich jener Schatten, die durch Vorgänge in dem wirklichen Bereich „A" auf die nur scheinbar reale Welt „B" geworfen werden.

Erneut sei hier gesagt, daß die Hauptfunktionen des menschlichen Geistes in dem liegen, was Gottfried Wilhelm Leibniz, der Begründer der neuzeitlichen Dynamik, ontologisch als „das Infinitesimal" des von ihm und Jean Bernouilli entwickelten Kalkulus definierte - im Gegensatz zu dem Schwindel der albernen reduktionistischen, nahezu positivistisch-mathematischen Argumentation, die der zum Liberalismus übergelaufene Leonhard Euler von Abt Antonio S. Contis Sarpischer Betrügerschule übernahm. Hier liegt der klarste Trennstrich zwischen kompetenten Physikern wie den Riemann-Nachfolgern Max Planck, Harkins, Wernadskij und Einstein und den letztlich inkompetenten bloßen Mathematikern der heutigen positivistischen Schulen. Die positivistischen Kultschulen der heidnischen Anhänger Paolo Sarpis und seiner intellektuellen Nachkommen heute kennen keine wirklichen physikalischen Prinzipien.28 Das bloße Vorhandensein der Phänomene des „Massenstreiks" ist der entscheidende „experimentelle" Nachweis für die Natur und Wirkung des „Massenstreikphänomens", das Percy Bysshe Shelley in den Schlußabsätzen seiner Verteidigung der Poesie darstellt.

Das dort beschriebene Prinzip gehört auch in jene Kategorie der klassischen Ironie, die wir aus allen großen Kunstwerken und Kompositionen kennen.

Das gleiche Prinzip der Ironie zeichnet auch jede kompetente Darstellung und Aufführung sämtlicher Musikwerke klassischer Komponisten aus, die dem Vorbild Johann Sebastian Bachs folgten, bis zu Beethoven, Schumann und Brahms. Diese Werke und ähnliche Prinzipien in Poesie und Drama - oder etwa die angedeuteten Augen von Rembrandts gemalter Homer-Büste, die auf den verblendeten Aristoteles blicken - sind typisch für den Ausdruck wirklicher klassischer Ironie, die jede schöpferische Äußerung des menschlichen Geistes kennzeichnet.

Die hervorstechendesten Beispiele findet man darin, wie klassische Äußerungen wahrer Ironie die Seele einer großen Masse der Bevölkerung „bewegen" oder „rühren" können, so wie jetzt die Masse der normalen Bürger in den USA zu verstehen gibt, daß sie die gewählten Kongreßpolitiker verachten und sich von ihnen verraten fühlen, und die Entscheidungen der Politik in der überwältigenden Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung und anderswo eine wachsende Woge der Wut auslösen. Diese wachsende Mehrheit, die sich jetzt bewogen fühlt, mit höherer Geisteskraft zu sprechen, erscheint den meisten Beobachtern wie „ein übernatürliches Organ", dessen Odem „Sterne wie Schilf umbiegt".

In den Eingangsbemerkungen dieses Berichts schrieb ich: „Selbst noch in dieser Endphase des gefährlichen Niedergangs ließe sich die US-Wirtschaft retten." Am Ende des Berichts sollte deutlich sein, daß sich sogar die Wirtschaft des gesamten Planeten retten läßt, wenn die Vereinigten Staaten entsprechend handeln und vorangehen. Entscheidend ist weniger, was man denkt, sondern wie man denkt.


Anmerkungen

1. Da wissenschaftliche Kreativität in bezug auf die Wissenschaft und auch die klassische Kunst in den Bereichen klassischer künstlerischer Komposition wie Architektur, klassischer Malerei und klassischen Formen von Poesie und Musik (im Unterschied zu den mehr als nutzlosen Abarten heute) liegt, muß man ein Verständnis für die Beziehung wissenschaftlicher Kreativität zu den Grundprinzipien klassischer künstlerischer Komposition entwickeln, wie sie beispielhaft deutlich wird an Abraham Kästner, Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Friedrich Schiller, Ludwig van Beethoven und den Kreisen um Moses Mendelssohns Enkel, zu denen auch Dirichlets Frau Rebecca und deren Bruder Felix gehörten. Klassische Musik und Dichtung aus der Kultur, wie sie durch den Einfluß Friedrich Schillers im Deutschland des 19. Jahrhunderts herrschte, zählen zu den wichtigsten Inspirationsquellen für schöpferische wissenschaftliche Denker wie Albert Einstein.

2. Ein weiteres Beispiel hierfür aus den Anfangszeiten der neuzeitlichen Physik ist der Bau der Kuppel von Santa Maria del Fiore in Florenz, bei dem Filippo Brunelleschi das Prinzip der Kettenlinie anwendete.

3. Über die Hypothesen, welche der Geometrie zu Grunde liegen.

4. Meine Vorhersagen gingen nie von sogenannter „statistischer Wahrscheinlichkeit" aus, sondern von spezifischen Elementen in den Trends der praktizierten Wirtschaftspolitik. Das entsprechende Argument dabei lautet: „Das wird wahrscheinlich eintreten, wenn eine derzeit vorherrschende Politik weiterbetrieben wird." Es widert mich an, wenn jemand mit dem dummen Spruch daherkommt: „Auf einer Skala von zehn..."

5. Das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse im österreichischen Laxenburg ist aus den Bertrand-Russell-Kreisen an der Cambridger Schule für Systemanalyse hervorgegangen. Selbst Positivisten wie David Hilbert in Deutschland konnten Leute aus dem Russell-Kult um Norbert Wiener und John von Neumann nicht ertragen.

6. Es wurde ein erheblicher Aufwand betrieben, um die offenkundige „Spinnerei" des bekannten Bordellgängers Quesnay zu verbergen. Quesnay hat durchaus einiges von den Strukturen der französischen Wirtschaft beschrieben, an denen der Aufbau der französischen Wirtschaft unter Jean-Baptiste Colbert deutlich wird, doch Quesnays eigentliches Grundprinzip ist eine Vergötterung der Dummheit, indem er die Arbeitsproduktivkräfte magischen Kräften zuschrieb, die daraus resultierten, daß dem Landbesitzer ein Adelstitel zuerkannt wurde.

7. Einschließlich einer Gebühr für angefallene direkte Kosten, um einen statthaften Spielraum für Fortschritt in der Realwirtschaft insgesamt erhalten zu können.

8. Wohlgemerkt, die Praxis der physikalischen Chemie ist allein dem menschlichen Verhalten eigen - d.h. wie bei Wernadskij - und existiert sonst im bekannten Universum nicht.

9. Von dieser Liste sind insbesondere die funktionell korrupten Schemata jener Empiristen und Positivisten ausgeschlossen, die manchmal zu Unrecht in einer solche Liste aufgeführt werden.

10. Die Unterscheidung zwischen dem menschlichen Geist und dem menschlichen Gehirn berührt den prinzipiellen Unterschied zwischen einem Prozesses von Diskontinuitäten und einem Prozeß von Teilchen. Zugegeben, nach Meinung derer, die im Liberalismus der Anhänger Paolo Sarpis gedrillt wurden, existiert kein solcher Unterschied. Der Unterschied gehört vielmehr zum Bereich der Dynamik in dem Sinne, wie Gottfried Leibniz diesen Begriff ursprünglich und bis heute einzigartig als Echo des klassischen, „griechischen" Prinzip der dynamis definierte.

11. Die verbreitete Verwendung des Begriffs „Dynamik" im Sinne eines hörbaren Effektes in der Musik und anderen Bereichen ist inkompetent und muß als inhärent absurd und als Versuch, die zuvor von Leibniz gelieferte Definition zu verdrängen, verworfen werden. Speziell der Übergang bei der Interpretation der Periodentafel der Elemente von Mendelejew und seinen Nachfolgern, weg von der Auswahl eines Elementes bzw. Isotops als Bezugsobjekt im Sinne von Teilchen innerhalb einer aktualisierten „Tafel", hin zur Singularität eines Bereichs der kosmischen Strahlung ist der große Sprung, der jetzt für den nächsten Fortschritt bei der Ausarbeitung der tieferen Implikationen des großartigen Werks Mendelejews vollzogen werden muß.

12. Insbesondere jener Philo von Alexandria, der auch als Freund des christlichen Apostels Petrus bekannt ist, verurteilte Aristoteles, weil dieser eine Lehre vertrat, der zufolge Gott plötzlich für immer seine Macht verloren habe, nachdem er die Schöpfung des Universums vollendet hatte. Ausgehend von dieser aristotelischen Annahme prägte der berüchtigte Friedrich Nietzsche das Schlagwort „Gott ist tot".

13. D.h., Platons bekannter Spott über das Paradox des Parmenides. Das Parmenides-Paradox äußert sich insbesondere in der immanenten Inkompetenz der modernen Monetaristen (d.h., der Positivisten).

14. Siehe Peter Martinson, „Towards a New Periodic Table of Cosmic Radiation", EIR, Vol. 37, No. 16, 23. April 2010.

15. Es wurde nie ein tatsächlich faktischer Gegenbeweis für das vorgelegt, was ich gerade über diese Angelegenheit geschrieben habe. Es gibt nur Professoren und andere Opportunisten, die nach dem Motto leben: „Wes Brot ich eß', des häßlich Lied ich sing'". Leider gibt es unter den Akademikern noch heute solche Opportunisten im Überfluß. Trotz alledem bleiben Fakten der Wissenschaftsgeschichte Fakten.

16. Siehe Gottfried Leibniz, Specimen Dynamicum, Meiner-Verlag, Hamburg, 1982.

17. Ebenda.

18. Darin kommt namentlich die Eigenschaft eines Systems zum Ausdruck, welches in bezug auf alle seine internen Umläufe, in diesem Falle ähnlich der Kettenlinienkurve, immer universell endlich, doch äußerlich nicht begrenzt ist.

19. Ich verweise auf meine längeren Ausführungen bei der Beantwortung der beiden abschließenden Fragen während des LPAC-Webcast vom 8. Mai, die das hier präsentierte Argument ergänzen.

20. Sehr wenige Physikabsolventen des 20. Jahrhunderts, selbst in den führenden akademischen Fachbereichen der Physik, haben dieses Material jemals wirklich so kompetent durchgearbeitet wie meine Mitarbeiter im „Basement"-Team. An dieser Stelle sei auch der Fall einer versuchten, jedoch vereitelten Plagiarisierung der Arbeit des Basement-Teams anzumerken.

21. Es gibt heute noch immer führende Universitäten, in denen durch den korrumpierenden Einfluß führender Physikprofessoren, besonders von positivistischen Fanatikern, den Studenten irrer reduktionistischer Kauderwelsch beigebracht wird, wenn es um Keplers große Entdeckungen geht. 22. Mit der endgültigen militärischen Niederlage Napoleon Bonapartes wurde Lazare Carnot, der militärische Held bei Frankreichs Verteidigung gegen die Habsburgische Besatzerkoalition, zum „Autor des Sieges" und zum Präsidentschaftskandidaten, der Napoleon ablöste. Carnot wurde dann auf Anordnung der von den Briten und dem Wiener Kongreß eingesetzten Besatzungsmacht des Herzogs von Wellington abgelöst. Im Zuge dieser Maßnahmen Wellingtons wurde die damals weltführende Wissenschaftseinrichtung, die Ecole Polytechnique, von den britisch gedeckten Agenten Laplace und Cauchy übernommen, und die Köpfe der französischen Wissenschaft, Monge und Carnot, wurden nicht nur des Landes verwiesen, sondern die wissenschaftliche Ausbildung wurde von den fremden Besatzungsmächten übernommen und umgekrempelt. Alexander von Humboldt, der ein Kollege Lazare Carnots an der Ecole war, kam anschließend der Wissenschaft zu Hilfe, indem er Ende der 1820er Jahre unter großen Anstrengungen die Überreste der ursprünglichen Ecole nach Deutschland holte. Im Rahmen dieser Vereinbarungen konnten die Patrioten der Ecole ihre Zusammenarbeit mit internationalen Kreisen fortsetzen, so auch mit führenden amerikanischen Wissenschaftskreisen, die mit hervorragenden Leuten wie Alexander Dallas Bache verbunden waren, aber auch eng mit Carl F. Gauß und Alexander von Humboldt in Kontakt standen.

23. Z.B. IIASA, das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse im österreichischen Laxenburg.

24. Der betrügerische und vollkommen fehlgeschlagene Versuch des Sarpi-Anhängers Galileo, die Kettenlinie darzustellen, zeigt deutlich die systemische Inkompetenz der Methoden der neuzeitlichen Empiristen. Meine eigenen frühen physikalischen Erkenntnisse gehen auf eine Reihe von Erfahrungen im Alter von 14-15 Jahren zurück. Auf dieser Grundlage betrachtete ich die Euklidische Geometrie seitdem als grundlegend inkompetent.

25. Galileos Behauptung, das Geheimnis der Kettenlinie gelüftet zu haben, ist schlichtweg Betrug.

26. Nicht nur verstand Leonardo die Kettenlinie, was Galileo nie gelungen war, sondern er definierte die Kettenlinien-Schlepplinien-Funktion.

27. Um die Vorstellungskraft und das Denken des Lesers in der Hinsicht anzuregen, verweise ich auf das mindestens 4000 Jahre alte Relikt einer wahrscheinlich phönizischen oder vergleichbaren Seefahrerkultur in North Salem im US-Bundesstaat New Hampshire, eine Fundstätte, die ich 1982 mit meiner Frau besichtigt habe.

28. Am besten läßt sich dies wahrscheinlich klären, wenn man sich mit dem Positivismus David Hilberts in Göttingen beschäftigt, nicht mit den allerschlimmsten Fällen, wie den Bertrand-Russell-Verehrern Norbert Wiener und John von Neumann, die Hilbert wegen grundlegender wissenschaftlicher Inkompetenz aus Göttingen hinauswarf.

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