Birgitta Gründler: Wir müssen uns am Jahrhundertprojekt der Neuen Seidenstraße beteiligen!
18. August 2017 • 10:32 Uhr

[Kandidatenvorstellung von Birgitta Gründler, BüSo-Kandidatin bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 160 Dresden II - Bautzen II:

Wir müssen uns am Jahrhundertprojekt der Neuen Seidenstraße beteiligen!

Liebe Mitbürger,

ich heiße Birgitta Gründler, bin 56 Jahre alt und Ihre Kandidatin für die Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) im Wahlkreis 160 Dresden II - Bautzen II.

Ich kandidiere für den Deutschen Bundestag, damit Deutschland die wirtschaftliche und kulturelle Idee hinter der chinesischen Strategie der Neuen Seidenstraße versteht und sich daran beteiligt. Mein Wahlkampfmotto lautet demgemäß: „Die neue Seidenstraße in aller Munde!“

Seit meiner Jugend bin ich ein entschiedener Gegner der imperialen Methode des „Teile und Herrsche“, deshalb begrüße ich die Vision einer harmonischen Zusammenarbeit aller Nationen für Frieden durch Entwicklung. Die Forderung nach einer neuen gerechten Weltwirtschaftsordnung war seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts das Ziel der Blockfreien Staaten und hat mich von Anfang an begeistert. Den Ost-West-Konflikt hätte man durch wirtschaftliche Entwicklung überwinden können. Als Katholikin entdeckte ich diesen Ansatz einer gerechten Weltwirtschaft auch in der Sozialenzyklika Papst Paul VI., Populorum Progressio von 1967, die mir ebenfalls ein Vorbild für meine politische Motivation ist. Die Kernaussage dieses Werkes besteht darin, daß die Quelle des Reichtums letztendlich die zunehmende Erkenntnis über das Universum ist, das Werkzeug dazu ist unsere Vorstellungskraft. Aus diesem Grund haben alle Hochkulturen hinauf zu den Sternen geschaut und astronomische Studien betrieben.

In meinem Wahlkreis werde ich alle verantwortlichen Bürger dazu aufrufen, sich an dem Jahrhundertprojekt der Neuen Seidenstraße - „Ein Gürtel, eine Straße“ - zum Vorteil der eigenen Wirtschaft, Infrastruktur und Forschung zu beteiligen. Zu diesem Zweck sollten Gespräche mit dem Bankenwesen, dem Mittelstand, der Industrie, den Landwirten und den Kulturschaffenden wie Kindergärtnerinnen, Lehrern, Autoren etc. begonnen werden.

Vor allem muß der Unterschied zwischen dem Geldsystem und einem Kreditsystem verstanden werden. Damit nämlich wird das Feudalsystem abgeschafft. Das Motto soll sein: „Gemeinwohl geht vor Dein Wohl“ - so steht es ja auch auf der Stadtmauer in Freiberg.

Dann wird es um Investitionen in Infrastruktur, Industrie und Mittelstand gehen, die mit den Projekten der Seidenstraße koordiniert werden. Die Ergebnisse der nunmehr dritten deutsch-chinesischen Mittelstandskonferenz , die am 12. und 13. Juni diesen Jahres in Jieyang in der südöstlichen Provinz Guangdong stattfand, werden hier maßgeblich sein. Im Sommer wird die „metal eco city“ (MEC) ein Büro in Dresden eröffnen, um diese Entwicklungen zu intensivieren. Nun gilt es, die Werke von Bombardier in Bautzen und Görlitz und das Linde-Werk in Dresden zu erhalten und die deutsch-chinesische Zusammenarbeit zur Entwicklung von Infrastruktur in Drittländern auszubauen.

Was die MEC auch zeigt, ist die moderne Möglichkeit, Arbeit, Wohnen, Lehre und Freizeit wieder zusammenzubringen. Damit wird ein klassisches Familienleben gesellschaftspolitisch erwünscht und gesichert.

Ähnliches gilt für die Landwirtschaft. Ein Landwirtschaftsmodell auf der Grundlage von Paritätspreisen ist dafür sinnvoll. Das Überleben der mittelständischen Landwirtschaft hängt an einem gerechten Preis der Produkte, die möglichst für die Verbraucher der Region produziert werden. Nahrungsmittelproduktion gehört nicht in die Hände supranationaler Kartelle und darf niemals als Waffe eingesetzt werden.

Die Deutsche Klassik, Märchen und die Geschichten von Erich Kästner sollen die Vorbilder für eine neue Generation von Geschichten, Romanen und Gedichten sein, um Kindern und Jugendlichen die Idee des Dialogs der Kulturen entlang der Neuen Seidenstraße emotional näher zu bringen.

Zu meinem Wahlkreis gehört auch Klotzsche, hier setze ich mich für den Ausbau des Dresdner Flughafens ein. Wir können mit den direkten Flugverbindungen zu allen Dresdner Partnerstädten beginnen und damit die Ausweitung der Seidenstraße in der Luft voranbringen. Die Flugverbindung von Dresden in unsere chinesische Partnerstadt Hangzhou sollte diese Perspektive eröffnen.

Auch das Schönefelder Hochland gehört zu meinem Wahlkreis. Natürlich bin ich für die Wiedereröffnung des Fernsehturms. Aber zunächst werde ich die Kernenergie zurück nach Sachsen holen. An geeigneten Standorten in Sachsen sollten moderne Kernreaktoren der vierten, inhärent sicheren Generation geschaffen werden. In Rossendorf sollte als Ersatz für die nach der Wende stillgelegten Reaktoren ein moderner Forschungsreaktor entstehen, gleichzeitig kann dort eine Forschungsstätte für die Entwicklung der Kernfusion ihren Betrieb aufnehmen. Das Max-Planck-Institut und die TU Dresden werden entsprechende Kontakte nach Hebei in China aufnehmen, wo zur Zeit am intensivsten für diese Zukunftstechnologie geforscht wird.

Gleiches gilt für die Weltraum-Initiativen in und um Dresden. Die lange Bergbautradition in Freiberg und in der Lausitz kann ihre Erfahrungen für Bergbauvorhaben auf dem Mond und dem Mars einbringen und weiterentwickeln.

Während einige Menschen die Welt betrachten und fragen, „Warum?“, gucken wir von der BüSo zu den Dingen, die es noch nicht gibt, und sagen: „Warum nicht?“

Die Pflanzen nutzen durch Photosynthese die Sonne vorzüglich, aber uns Menschen ist es vorbehalten, durch die Entwicklung der Fusionsenergie die Sonne nachzumachen. Damit befürworte ich die Technologien, deren Entwicklung von der Zusammenarbeit der qualifiziertesten Forscher auf der ganzen Welt abhängt. Technologien, die man durch Dumping ausbooten kann, wie Windkraft oder Solartechnik, sind nicht überlebensfähig.

Zu meinem Wahlkreis gehört auch die Dresdener Neustadt. Der Neustädter Bahnhof war 1839 Ausgangspunkt der Eisenbahnverbindungen Europas und Asiens. Mit der Neuen Seidenstraße verlassen wir das unselige Jahrhundert der britischen Geopolitik, des Kalten Krieges, der imperialen Politik des anglo-amerikanischen Establishments nach der Wende und knüpfen an die Industriepolitik an, die uns mit den Infrastrukturprojekten der Transsib und Berlin-Bagdad-Bahn verbindet.

Gesamtkonzept Elbe hin oder her, ich werde sofort anregen, welche Rolle die Elbe für die Maritime Seidenstraße vom Balkan nach Nordeuropa übernehmen kann. Als Taxifahrerin habe ich die ganze Welt in meinem Taxi und weiß, daß die Stimmung in der Bevölkerung innerhalb nur einer Woche vorwärtsstrebend und optimistisch werden könnte, wenn die Journalisten mitziehen und ihren Zynismus überwinden. Im übrigen stellt sich für jeden nun die Frage: Probleme sind eigentlich dafür da, daß wir sie lösen. Wer will da nicht Teil der Lösung sein - und aus welchem Grund?

Ihre Birgitta Gründler