Den Pioniergeist wiedererwecken!
24. Februar 2010 •

[von Toni Kästner

Fusions-Energie-Forum. Auf einer Veranstaltung in München hat die FEF das einzige Gegenmittel gegen den ideenlosen Skeptizismus grüner Politik präsentiert: Den Fortschrittsoptimismus der bemannten Raumfahrt.

    „In 25 Jahren meiner Arbeit im Bereich der Raketen- und Raumfahrttechnik bin ich zu dem Schluß gelangt, daß, wenn ich das Wort ,unmöglich’ in den Mund nehme, mich dies nur in eine Sackgasse führt.“

    (Wernher von Braun in einer Diskussion mit Willy Ley)

Die Veränderung im Denken, weg vom einst so hoch gelobten deutschen Pioniergeist hin zum ideenlosen Skeptizismus grüner Politik, der mittlerweile in jeder Partei zu finden ist, hat uns in die jetzige Sackgasse geführt. Aus dieser Sackgasse einen Ausweg zu finden, ist nur möglich, wenn wir die Rahmenbedingungen unseres Denkens sprengen. Darum ist es wichtig, den Pioniergeist und die schöpferischen Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen zu wecken, und dies geht nur, wenn man an die Grenzen des Vorstellbaren geht - nicht an die Grenzen unvorstellbarer Grausamkeiten, wie es Hollywood vormacht, sondern an die Grenzen der vorstellbaren Entwicklungen zur Verbesserung der Menschheit und ihrer Möglichkeiten.

Die bemannte Raumfahrt bietet uns genau diese Herausforderung, indem sie uns zwingt, jegliche Vorstellungen vom Menschen als eine Art Tier über Bord zu werfen.

Wenn beispielsweise ein Mensch im Weltall auf die Erde zurückschaut, dann ist er unmittelbar mit zwei entscheidenden Fragen konfrontiert. Die erste ist die Frage nach der Bestimmung der Menschheit, denn von „außen“ betrachtet erscheinen 6,7 Mrd. Menschen als nicht mehr so viel, wie vielleicht der eine oder andere Erdling meint. 6,7 Mrd. Menschen sind nur ein verschwindend kleiner Teil der gesamten Masse der Erde und ein noch viel geringerer der Masse unseres Sonnensystems, wenn wir zum Beispiel solche Riesen wie Jupiter oder Saturn zum Vergleich heranziehen. Damit ist auch die Frage verbunden, was diese kleine Masse von Menschen in die Lage versetzt, solche Leistungen wie den bemannten Raumflug zu vollbringen und dadurch das Leben im Sonnensystem zu verbreiten.

Die zweite Frage ist die nach der Natur des menschlichen Individuums, denn in der Schwerelosigkeit, wo der eigene Körper nur durch die eigene Bewegung gefühlt wird, kann man sich nicht mehr durch seinen Körper definieren und muß sich fragen: „Bin ich nur die Summe meiner Körperteile oder Muskelpartien?“ Nein, man muß zwangsläufig verstehen, daß der Menschen ein geistiges Wesen ist und diese Tatsache uns von allen anderen Lebewesen unterscheidet.

Natürlich gibt es auch die technisch-wissenschaftliche Herausforderung, denn, um im Weltraum leben zu können, müssen wir Technologien entwickeln und meistern lernen, die heute nur Zukunftsmusik sind. Die Kernfusion ist eine dieser technischen Herausforderungen die es uns nicht nur ermöglichen wird, Raumschiffe mit Fusionsantrieben zu bauen und Plasmafackeln zu entwickeln, mit deren Temperaturen beinahe jeder Klumpen Erde in einen nützlichen Rohstoff verwandelt werden kann, sondern wir sind dann auch im Besitz einer beinahe unerschöpflichen Energiequelle für die Erde, um Hungersnöte und Armut endgültig der Vergangenheit angehören zu lassen. Da die Kosten einer solchen Entwicklung ungemein hoch sind, werden sie nicht aufgebracht werden können, solange Geld allein als höchstes Gut gilt. Wenn wir aber über den Wert nachzudenken beginnen, den eine solche Technik für die Gesellschaft bietet, wird bald auch dem letzten klar werden, daß eine solche Entwicklung viel mehr Wert ist als alles Geld der Welt.

Diese und viele weitere Gründe waren der Anlaß, warum das Fusions-Energie-Forum (FEF) am 10. Februar 2010 zu einer Veranstaltung in München über das Mond-Mars-Projekt – „Der Mars in 50 Jahren“ – eingeladen hatte. Ganz aktuell gab es viel Diskussionsstoff, nachdem aus den USA bekannt geworden war, daß die Regierung Obama das Constellation-Projekt der NASA zur Rückkehr zum Mond einstellen und den Sektor der bemannten Raumfahrt „privatisieren“ will. Damit würde die letzte Innovationsschmiede der USA geschlossen, während auf der anderen Seite der Welt China ehrgeizige Pläne verfolgt, den Mond zu industrialisieren und Helium-3 als praktisch unbegrenzten Brennstoff für die Kernfusion abzubauen. Damit stellt sich auch für Deutschland die Frage, in welche Richtung wir gehen wollen.

Der auf der gleichzeitig abgehaltenen Mitgliederversammlung neu bestätigte Vorstand der FEF, bestehend aus Toni Kästner, Werner Zuse und Dr. Wolfgang Lillge, vertritt dabei die Haltung, daß der alte Pioniergeist Deutschlands wiederbelebt werden müsse, um gemeinsam mit anderen Ländern in die Zukunft voranzuschreiten. Das bedeutet vor allem, die bemannte Raumfahrt massiv voranzutreiben und ganz unmittelbar den fortschrittsorientierten Kreisen in den USA den Rücken zu stärken, um die Privatisierung der NASA zu stoppen.

Die zahlreichen Teilnehmer der Veranstaltung kamen aus allen Bevölkerungsschichten, um einen Vortrag Toni Kästners über den Nutzen der bemannten Raumfahrt und einen auf Video aufgenommenen, begeisternden Vortrag des Raumfahrtpioniers Krafft Ehricke zu hören, den dieser 1981 bei einer Vortragsreise der FEF an einem Münchner Gymnasium gehalten hatte. Wie die Reaktionen der Zuhörer und die angeregte Diskussion zeigten, ist es absolut möglich, den Pioniergeist wieder zu erwecken; es muß nur genügend Leute geben, die es tun.





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