Satrapie oder souveräner Partner im deutsch-amerikanischen Verhältnis? (Sachsen)
28. Juli 2014

[Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA und darüber hinaus die transatlantische Beziehung wird seit geraumer Zeit von Erdbeben erschüttert, wobei allerdings die Wahrnehmung, um welche Bebenstärke es sich dabei handelt, auf beiden Seiten des Atlantik völlig verschieden ist.

Während in Deutschland seit der Aufdeckung des NSA-Skandals durch Edward Snowden eine zwar mit Verzögerung beginnende, aber um so tiefer gehende Erosion die Grundfesten des deutsch-amerikanischen Verhältnis unterminiert, fehlte in Washington jegliche Antenne für die Reaktion der deutschen Bevölkerung auf die Totalausspähung. Schließlich betrachtet das Establishment in Washington und an der Wall Street – ganz wie Zbigniew Brzezinski – Deutschland als amerikanisches Protektorat, und außerdem war man gewiß, daß die Zusammenarbeit des NSA mit BND und Verfassungsschutz die Berliner Regierung genügend eingebunden und damit kompromittiert habe, weshalb keine ernsthaften Konsequenzen zu befürchten seien.