Wie die grüne Ideologie unsere Wissenschaft zerstört!
10. November 2010 •

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von Werner Zuse

Ende Oktober 2010 fanden in München die 10. Münchner Wissenschaftstage statt. Sie standen diesmal unter dem Motto: „Energie - Grundlage des Lebens/ Motor für die Zukunft“.

Wer jedoch gedacht hatte, hier etwas darüber zu erfahren, wie die Menschheit eine neue Grundlage für ihre Existenz schaffen kann, um knapp sieben Milliarden Menschen heute und hoffentlich mehr in der Zukunft mit genügend sauberen Wasser, Strom etc zu versorgen, der wurde schon am ersten Tage enttäuscht. Das Grußwort des Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude in der Einladung machte schon klar, was der interessierte Bürger hier zu erwarten hatten:

„Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe, die nicht auf die lange Bank geschoben werden kann. Die Zeit drängt, in besonderem Maße gilt das für die großen Städte und Metropolen, aus denen der größte Anteil des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 emittiert wird. Gleichzeitig bieten sich hier auch die größten Chancen, eine effiziente und nachhaltige Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes zu erreichen. Die Landeshauptstadt München begegnet dieser Herausforderung bereits seit Jahren mit äußerstem Nachdruck und verstärkt ihre Anstrengungen laufend. Ein zentraler Eckpfeiler ist dabei die Energieversorgung. Hier nimmt München mit Hilfe seiner Stadtwerke eine Vorreiterstellung ein: Bis zum Jahre 2015 wollen die Stadtwerke München so viel Ökostrom aus eigenen Anlagen ins Netz speisen, wie sämtliche Privathaushalte in München verbrauchen. Bis zum Jahre 2025 soll dann sogar der gesamte Strombedarf der Stadt aus regenerativen Quellen gedeckt werden.“

Was OB Ude in seinem Grußwort aber nicht sagt, ist, wodurch die Stadtwerke München jedes Jahr einen Riesengewinn erwirtschaften und womit in München die erneuerbare Energie finanziert wird: Die Stadt hält einen 25%igen Anteil am Kernkraftwerk Isar, der der Stadt laut Angaben des Stern jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag Gewinn in die Kassen bringt. Herr Ude und seine grünen Freunde im Stadtrat betonen zwar immer, daß sie diesen Anteil verkaufen wollen, aber keinen Käufer dafür finden. 75% der Anteile am Kernkraftwerk Isar hält noch die E.on AG, aber laut Angaben eines CSU-Stadtrates hat E.on von der Stadt deren Anteil noch nie zum Kauf angeboten bekommen. Würden die Stadtwerke die vollen Kosten für die alternative Energie an die Bürger weitergeben, würden die stetig steigenden Strompreise noch weit stärker ansteigen und die Münchner vielleicht merken, wie teuer die sogenannte regenerative Energie ist. Jeder Bürger wird durch das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) gezwungen, den teuren Ökostrom durch überhöhte Strompreise mitzufinanzieren.

Bei den Wissenschaftstagen konnte man erleben, wie diese Ökodiktatur bereits heute die Wissenschaft und das Denken der Menschen kontrolliert. So werden wissenschaftliche wichtige Forschungsinstitutionen wie das DLR (Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Oberpfaffenhofen heute damit beschäftigt, mit Satelliten herauszufinden, wann es in Gebieten der Sahara oder sonstwo, wo Solaranlagen geplant sind, keine Sandstürme oder Wolken gibt, die die Produktion von Solarstrom quasi auf Null herunterdrücken würden. In Deutschland sind bereits Kapazitäten für Solarenergie installiert, die etwa der Hälfte der Kapazitäten für normale fossile auch nuklearer Energieträger entsprechen. Trotzdem produzieren diese Anlagen nur etwa 1-2% unseres Stromverbrauchs. Bei Wind ist es ähnlich. Dort sind die Kapazitäten sogar etwa doppelt so hoch wie bei der Solarenergie, trotzdem machen auch sie nur ein paar Prozent des Stromverbrauchs aus.

Einer der Redner der Konferenz erzählte die folgende Geschichte der Windenergie der letzten beiden Jahre in Deutschland: 2009 gab es verhältnismäßig viel erzeugte Windenergie. Der Wind wehte also nicht schlecht. Die Folge war, daß an der Leipzeiger Strombörse der Preis für Windstrom quasi auf Null fiel. Da man aber Strom nicht speichern kann und keinen Käufer für den Strom fand, wurde den Österreichern angeboten, daß Sie den Strom für Pumpspeicherwerke bekommen sollten. Zusätzlich war man bereit, dies auch noch finanziell zu honorieren. Den gleichen Strom haben dann die Österreicher später wieder an Deutschland verkauft. 2010 war aber der Wind sehr faul, und es wurde trotz weiter vergrößerten Windenergiekapazitäten weniger Windstrom als 2009 produziert.

Somit ist eine Planung für den Strombedarf bei alternativen Energiearten völlig unkalkulierbar. Meteorologen beschäftigen sich heute damit, vorherzusagen, ob und wann der Wind wo weht, damit die Energieversorger dies in ihre Planungen einbeziehen können, wann welches Kraftwerk ab oder dazugeschaltet wird. Häufig hält sich aber der Wind nicht an die Voraussagen. Was passiert dann?

Solange es noch genug Kapazitäten gibt, die man schnell einschalten kann, geht dies vielleicht noch gut. Wohin kommen wir aber, falls es nach Herrn OB Ude geht, der den gesamten Strombedarf Münchens aus alternativen Energien beziehen will? Am besten läßt man bei Strommangel das Rathaus ohne Strom, dann können die dort keinen Unsinn mehr produzieren.

Jeder denkende Mensch weiß, daß man Windräder in Mittelalter hatte, sie dann aber durch effektivere Techniken wie die Dampfmaschine oder den Verbrennungsmotor ersetzte. Nach vierzig Jahren Gehirnwäsche in den Medien und der Zerstörung der Bildung an den Schulen glauben nun viele Menschen, daß diese Technik des Mittelalters besser sei als die Kerntechnik. In den fünfziger Jahre wurde in Deutschland extra ein Atomministerium geschaffen, weil man wußte, ohne Kernenergie hat Deutschland keine Zukunft. Der größte Anteil der Forschungsgelder der BRD ging damals in diesen Bereich. Das Ergebnis war, daß Deutschland in kurzer Zeit aufholte und, wie die Arbeit von Prof. Schulten und des HTR (Hochtemperaturreaktor) zeigt, sogar weltweit führend war. Diese Entwicklung wurde dann in den achtziger Jahren durch die Antiatomproteste gestoppt.

Dies hat dazu geführt, daß auch bei den Wissenschaftstagen keine Wissenschaft mehr zu finden war. Der Kult des vom Menschen gemachten Klimaschwindels bestimmte die Tagung. Selbst der Chef des IPP (Max-Planck-Institut für Plasmaphysik) Prof. Günther Hasinger mußte in seinem Vortrag diesem Götzen seinen Tribut zollen und erklären, daß zur Reduzierung des CO2 in der Atmosphäre langfristig nur die Fusionsenergie zur Verfügung stehe. Sein Kotau vor diesem Götzen ging sogar so weit, daß er betonte, man müsse aus der Kernspaltung aussteigen, da sie von den Bürgern nicht gewollt sei und die Frage der Entsorgung nicht gelöst sei. So weit ist unsere Wissenschaft bereits verkommen.

Am 23. Oktober sprach in den Vorträgen im Audimax der Ludwig-Maximilians-Universität u.a. Dr. Jörg Kruhl von der E.on AG. Sein Vortrag hieß „Energieversorgung 2.0 - Herausforderungen und Perspektiven für eine sichere und nachhaltige Energiewirtschaft“. Gleich zu Beginn seines Vortrags warf er die Frage auf, was die richtige Zukunft sei. Dies wisse er nicht und auch E.on nicht, die Gesellschaft müsse das entscheiden. Das Elektro-Auto sei heute in, weil es heute sexy sei, mit einem E-Auto zu fahren. Früher sei auch ein Elektrogerät wie eine Waschmaschine sexy gewesen, aber diese habe heute jeder und das nehme der Bürger gar nicht mehr wahr.

Zum wirklichen Durchbruch könne nicht der Preis des Stroms verhelfen, sondern nur die Verbesserung der Reichweite. Obwohl am Tag im Durchschnitt in Deutschland nur etwa 37 km gefahren werden würde, verlangten der Bürger nach einem Auto, mit dem man von München nach Berlin fahren könne, ohne nachzufüllen. E-Autos seien aber auch sehr gut, um Strom zu speichern. Hätten wir 1 Million E-Autos in Deutschland, könnten wir 3,3 TWh/Jahr in den Autos speichern. Das Ziel von E.on sei es, CO2 zu sparen und deshalb sei auch für sie jede eingesparte Kilowattstunde die Beste. Wie CO2 zu reduzieren sei, sei aber eine politische und keine technische Frage.

Als ich ihn in der Diskussionsrunde auf die teure Solarenergie ansprach und fragte, warum denn dieser Unsinn gefördert werde, kam von ihm zwar keine Antwort zur Ursache des Unsinns, aber seine Antwort machte noch einmal klar, daß mit dem EEG der technische Fortschritt im diesem Land blockiert wird: 20 Jahre lang wird den Solarenergieproduzenten ein fester Preis garantiert, der jeden Anreiz, bessere Techniken zu entwickeln, verhindere. Weiter betonte er, daß es die Aufgabe seiner Firma sei, den Übergang zu erneuerbaren Energie, die man ja wolle, so gut es geht volkswirtschaftlich zu ermöglichen.

Desertec

Ein weiterer Redner war Prof. Peter Höppe von der Munich Re (ehemals Münchner Rückversicherungsanstalt). Er sprach über: „Desertec-Solarstrom aus der Wüste“. Prof. Höppe ist ausgebildeter Meteorologe. Er begann seinen Vortrag mit der Frage: „Warum setzt sich eine Versicherung wie die Münchner Re für Desertec ein?“ Seine Antwort war die übliche Angstmacherei, mit dem man Kleinkinder verschreckt. Naturkatastrophen hätten sich wegen des vom Menschen gemachten Klimawandels vervielfacht. Dazu zeigte er Bilder von verschiedenen Naturkatastrophen der letzten zehn Jahre, angefangen mit der Überschwemmungskatastrophe 2002 in Sachsen bis hin zu den Waldbränden in Rußland in diesem Jahr.

Dann stellte er das Projekt Desertec vor. Ab 2020 sollten 20 GW Leistung installiert sein und bis 2050 auf die Endkapazität von 100 GW ausgebaut sein. Vorbild sei das solarthermische Kraftwerk Andasol in Spanien, an dessen 3. Stufe sich ja auch die Stadt München beteiligt habe. All dies mache man, um CO2 zu reduzieren. Außerdem biete natürlich die erneuerbare Energie ein Geschäftspotential, und man könne viele neue Versicherungsprodukte auf den Markt bringen. In den USA werde in Kalifornien demnächst die größte solarthermische Anlage in Bau gehen.

Weiter zeigte er Broschüren der Münchner Re, in denen bereits 1978 auf die Sonne gesetzt worden sei. Zum Beweis der Richtigkeit der Solarenergie zitierte er dann Edison, der auch schon gesagt habe: „Der Sonne gehöre die Zukunft“. Als ich Prof. Höppe in der Diskussion fragte, warum er die Wüste als Wüste erhalten und nicht begrünen wolle, um das Leben der Menschen vor Ort zu verbessern, war seine Antwort, Desertec benötige nur 1% der Wüste, den Rest könne ich ja begrünen. Damit wurde jede weitere Diskussion über den Unsinn von Desertec abgewürgt.

In der großen Abendveranstaltung sollte eigentlich der obergrüne SPD-Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer auftreten. Wegen seines Todes mußte ein Vertreter des Ökoinstituts in Berlin für ihn einspringen. Ich will aber hier nur noch auf seinen angeblichen Kontrahenten Prof. Günther Hasinger vom IPP eingehen. Die regenerative Energie müsse für die nächste Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Ab 2050 komme diese aber an ihre Grenzen Er zeigte dann eine Reihe von Graphiken, die deutlich zeigten, daß ein hoher Energieverbrauch mit einem hohen Lebensstandard verbunden ist. Trotzdem auch hier sein Credo: „Man müsse sparen!“

Sein Szenario für die Zukunft lautete, nicht alle Menschen könnten 6 KW Leistung pro Kopf Primärenergie verbrauchen, wie es heute in Deutschland üblich sei, sondern nur 3 KW. Um zehn Milliarden Menschen um 2100 mit 3 KW zu versorgen, brauche man etwa 30 TW Leistung auf der Erde. Dann kamen Aussagen wie: „Alle Dächer in Deutschland mit Solaranlagen gedeckt stellen nur etwa 3% des nötigen Strombedarfs zur Verfügung“. Eine weitere Graphik zeigte dann den exponentiellen Anstieg der Kosten für Solarenergie in Deutschland. Um den weltweiten Primärenergiebedarf mit Windanlagen zu generieren, müßte man alle zehn Minuten einen Windpark wie gerade vor England gebaut in Betrieb nehmen.

Aber anstatt nun aufzuzeigen, daß nur die Kernenergie die nötigen Energiemengen erzeugen kann, kam von ihm nur, wie schon oben erwähnt, die Warnung vor der Kernspaltung.

In Gesprächen mit jungen Wissenschaftlern an Ständen im Rahmen der Wissenschaftstage konnte ich doch noch einige Menschen finden, die an der Zeitschrift Fusion und wirklicher Wissenschaft Interesse hatten. Die sogenannte wissenschaftliche Elite Deutschlands kann man aber vorerst vergessen, da sie nicht bereit ist, den Betrug des Klimaschwindels aufzudecken.