Für eine weltweite Glass-Steagall-Reform!
10. Februar 2010 •

[Von Lyndon LaRouche

Jedem wirklich kompetenten heutigen Ökonomen ist bekannt, daß in Franklin Roosevelts Bretton-Woods-System fester Wechselkurse von 1944 bereits der globale Vorläufer einer „Glass-Steagall"-Reform enthalten war. Erst die gegenteiligen Entscheidungen von US-Präsident Harry Truman, der nach Roosevelts Tod Zugeständnisse an Winston Churchill und die Wall Street machte, haben die Welt Schritt für Schritt in die derzeit verheerende Abschwungsphase hineingeführt.

Die Zugeständnisse der Regierung Truman an London und die Wall Street haben letztlich bewirkt, daß alle mir heute bekannten Rezepte für ein sogenanntes „neues Bretton Woods",  die meinen eigenen Bemühungen zuwiderlaufen, in Wirklichkeit verlogen sind, ob bewußt oder nicht. Das ist die heutige Lage, nachdem Präsident Franklin Roosevelts anti-keynesianische Absicht, die er mit seinem Bretton-Woods-System für die Nachkriegswelt verfolgte, offiziell unterdrückt wurde.

Ohne eine Glass-Steagall-Reform, mit der die monetaristischen Systeme der Wall Street wie auch der City of London praktisch beseitigt würden, wären die heutigen Chancen, einem bereits herannahendem, planetaren „neuen dunklen Zeitalter" zu entkommen, praktisch null.

Das erstaunlich schlechte Abschneiden der nominell spanischen, aber vor allem in Brasilien operierenden Bank des Britischen Imperiums, Banco Santander, während der letzten Woche, hat im Eurosystem eine Krise ausgelöst, für die die EU keine erkennbare Lösung parat hat. Trotz aller Wenns und Abers, mit denen die Phrasendrescher aus London daherkommen, bleibt die Tatsache bestehen, daß das jetzige Eurosystem mit den derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln keine Lösung für seine jetzige Existenzkrise besitzt.

In der Tat gibt es nur einen wirklichen Ausweg: Das jetzige Eurosystem mit seinen jüngst beschlossenen neuen Regeln muß aufgelöst und Europa muß wieder zu souveränen Nationalstaaten zurückkehren. In Deutschland sollten sofortige Schritte eingeleitet werden, um zur D-Mark zurückzukehren und die Deutschland von Margaret Thatcher, Präsident François Mitterrand und dem dümmlichen, aber übelgesinnten Präsidenten George H.W. Bush, diktierten ruinösen Bedingungen rückgängig zu machen.

Diese und verwandte Maßnahmen, die erforderlich sind, um West- und Zentraleuropa vor der derzeitigen britischen Vorherrschaft zu retten, können nicht erfolgreich umgesetzt werden, ohne daß die Gesamtheit West- und Zentraleuropas einem amerikanischen Äquivalent der unter Roosevelt entstandenen „Glass-Steagall"-Reformen unterzogen wird.

Die in der letzten Woche offenbar gewordenen Schwachstellen fast aller Anlagewerte innerhalb der sogenannten Inter-Alpha-Gruppe, der auch die Banco Santander anehört, zeigt deutlich, daß all jene Forderungen von Banken und verwandten Einrichtungen, auf denen die Autorität der angeblichen Finanzstärke des Eurosystems beruhen, von einer ähnlich schlechten, wenn nicht noch schlechteren Qualität gewesen sind als die der USA unter der Mißwirtschaft der Präsidenten George W. Bush, Jr. und Barack Obama 2007-2010. Die Krise Europas, wie sie durch die Entwicklungen im Umfeld der Inter-Alpha-Gruppe letzte Woche offenbar geworden ist, ist ihrer Natur nach viel weniger kontrollierbar als unter dem Verfassungssystem der Vereinigten Staaten.

Berücksichtigt man diese Fakten der derzeitigen internationalen Finanzlage muß der europäische Kontinent unmittelbar zu dem Status quo vor Einrichtung des Eurosystems und insbesondere zur deutschen Mark zurückkehren. Dann würde ein Glass-Steagall-Ansatz sofortige wirtschaftliche und finanzielle Reformen des Kreditsystems ermöglichen, die für die Sanierung der Landwirtschaft und Industrie Deutschlands und seiner Nachbarn unabdingbar sind. Ohne eine Glass-Steagall-ähnliche Reform im Geiste Franklin D. Roosevelts gibt es wenig Hoffnung, daß Europa die allgemeine wirtschaftliche Zusammenbruchskrise, die jetzt auf das europäische System konzentriert ist, überwinden könnte.

Die Zeit ist gekommen, den übelriechenden Skalp des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair auf dem Fahnenmast, wo er hängt, von der Luft trocknen zu lassen.  

Die hoffnungsvolle Alternative

Bei meinem Internetforum am 30. Januar habe ich herausgestellt, daß der monetär-finanzielle Wirtschaftskollaps der Europäischen Union hauptsächlich aufgrund „grüner Politik" aufs engste mit dem realwirtschaftlichen Kollaps West- und Zentraleuropas verbunden ist. Ich betonte die Tatsache, daß unter den jetzigen Umständen die wirtschaftliche Existenz Europas durch die immer deutlicheren Folgen sogenannter grüner Politik besiegelt ist, welche großteils auf dem nachweislich gescheiterten Kult der „globalen Erwärmung" beruht, während die Teile der Welt, die eine solche grüne Politik ablehnen, von gezielten Hochtechnologie-Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und von massiven Investitionen in Kernkraft profitieren.

Dennoch bin ich zuversichtlich; denn sobald die europäischen Nationen erkennen, daß ein Rückgriff auf moderne Technologien und kapitalintensive Investitionen in die Basisinfrastruktur, Industrie und Landwirtschaft sie zurück in die Zukunft tragen wird, wird der „grüne Widerstand" gegen das Überleben Europas wie ein „alter Soldat aus dem Gedächtnis verschwinden" (aus Douglas McArthurs Abschiedsrede).

 

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