Holzknappheit - Rettet unsere Wälder vor den Grünen!
11. November 2010 • 17:03 Uhr

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Diejenigen Bundesbürger, die sich in den nächsten Tagen und Wochen neue Möbelstücke zulegen oder Holzspielzeug für ihre Kinder und Enkelkinder kaufen , müssen sich nicht wundern, wenn die Preise dafür kräftig angezogen haben. Holz als Roh-und Werkstoff der Industrie ist nämlich enorm verteuert worden durch die Verknappung, die durch den immer höheren Holzverbrauch in Biomassekraftwerken, gewerblichen und privaten Feuerungsanlagen bedingt ist. Nicht nur im besonders ökologisch malträtierten Deutschland ist das so, auch in anderen Ländern Europas klagt die Holzwerkstoffindustrie über ähnliche Probleme. Deshalb fand am 29. Oktober ein europäischer Aktionstag statt, an dem in Brüssel gegen die Biomasseförderung durch die EU-Kommission und in anderen Städten gegen die jeweiligen Regierungen protestiert wurde.

Die Hersteller wollten auf die Gefährdung von Arbeitsplätzen und Klimazielen durch das unkontrollierte Verheizen des wertvollen Werk- und Baustoffes hinweisen. Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie(VHI), fand am Aktionstag klare Worte: "Die staatlichen Subventionen und Steuererleichterungen für das Verheizen von Holz unter dem Modebegriff 'Biomasse' sind verantwortungslos. Sie gefährden die Rohstoffversorgung von Holzhandwerk und Holzindustrie und bedrohen florierende Standorte und Arbeitsplätze."  In der deutschen Holzwirtschaft arbeiten derzeit etwa 500 000 Arbeitskräfte, im staatlich bevorzugten Biomassebereich dagegen nur 47 000.

Schon im Frühjahr hatte der VHI die Initiative „Holz verantwortungsvoll nutzen" gestartet und hierzu einige aufschlußreiche Zahlen zur Lage der Holzwirtschaft veröffentlicht: So wurde bereits 2007 41 % des Holzaufkommens "energetisch" genutzt  und im Winter 2009-2010 schon mehr Holz verbrannt, als industriell oder werkstättenmäßig verarbeitet wurde. Auch ist für Holz als wirklich nachwachsenden Rohstoff eine gefährliche Lage entstanden, weil der enorme Verbrauch durch den Biomassesektor mittlerweile 93 % des Zuwachses an Baumbestand abschöpft (Staatswald: 100 %, Privatwald: 92 %, Körperschaftswald: 88 %). Die Industrie hat kaum noch Zugriff auf  den Baumschlag der Forstwirtschaft, und außerdem sind die Preise für noch verfügbares Holz drastisch gestiegen: der Stammholzpreis in Deutschland ist von 2005 auf 2008 um 30 % gestiegen, der Waldhackschnitzelpreis um 60 %, und Industrieholz hat sich im gleichen Zeitraum sogar um 70 % verteuert.

Auch die UNO-Abteilung FAO macht sich Sorgen um die Entwicklung, da nach ihren eigenen  Berechnungen aufgrund des EU-Klimapaketes der Fehlbedarf an Holz in Europa im Jahr 2020 rund 430 Millionen Kubikmeter betragen wird. Europa drohe ab 2020 eine dramatische Holzverknappung. Die jährliche Fehlmenge entspräche rund 17 Mio. Güterwagen mit Holzstämmen; ein Zug, der viermal um die Erde reichte. Die europäische Holzindustrie sichert rund 2,7 Mio. Arbeitsplätze, die deutsche etwa 500.000.

Der VHI weist darauf hin, daß Waldholz derzeit nur etwa 1,5 % des deutschen Primärenergieverbrauchs deckt und selbst bei Nutzung des gesamten Jahreseinschlags für energetische Zwecke nur etwa 4 % des deutschen Primärenergiebedarfs gedeckt werden können. Dieser für den Waldbestand gefährliche Unsinn kostet den Steuerzahler hunderte von Millionen Euro im Jahr. Die Kosten setzen sich zum einen zusammen aus steuerlichen  Einnahmeverlusten, die durch die staatliche Reduzierung der Umsatzsteuer für Biomasse (Pellets: 27 Millionen Euro, Hackschnitzel 67 Millionen, Scheitholz 168 Millionen) entstehen. Außerdem wurden schon 2007 insgesamt 37.000 Anlagen zur Holzverbrennung mit 500 Millionen Euro gefördert, wobei die Fördersumme teilweise bis zu 5.000 Euro je Pelletanlage lag.

Die VHI-Initiative wird getragen von folgenden Organisationen: Bund Deutscher Forstleute; Bundesverband der Altholzaufbereiter und Altholzverwerter e.V.; Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V.; Deutscher Forstverein e.V.; Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V.; GROW Verein für umweltfreundliche Verpackungen e.V.; Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmermeister e.V.; nova-Institut für politische und ökologische Innovation GmbH; Tischler Schreiner Deutschland. Die Initiative fordert im Sinne einer nachhaltigen Nutzung von Wald und Holz, die stoffliche Verwertung von Holz vor die energetische Entwertung zu stellen.

Sogar das Umweltbundesamt hat in seiner Langfriststrategie für Biomasse-Energie davor gewarnt, daß ein zu frühes Verbrennen des wertvollen Rohstoffes Holz Werte vernichtet, denn beim Verheizen ist die Wertschöpfungskette zu kurz. Sie muss, fordert der VHI,  "vielmehr so gestaltet werden, dass das Holz und seine Bestandteile stets der wertmäßig besten Verwendung zugeführt werden. Eine hohe Wertschöpfung sichert Arbeitsplätze und ermöglicht Innovationen, die eine Lebensader der Exportnation Deutschland sind."

Wenn die Grünen diesen ganzen Unsinn auch noch damit begründen, daß es angeblich um die "Rettung des Waldes" geht, entlarven die tatsächlichen Fakten das als einen Riesenschwindel, bei dem im übrigen durch die Spekulation auf  den  massiven Ausbau der Biomasse der Waldbestand auf mehrere Jahre in die Zukunft bereits aufgekauft und weitergehandelt worden ist.

Da kann man nur sagen: Rettet unsere Wälder vor den Grünen!