Deutsche ganz 'nachhaltig' gegen E-10-Schwindel
11. März 2011 • 16:02 Uhr

[Diese Art von "Nachhaltigkeit" gefällt der Bundesregierung überhaupt nicht: der Widerstand in der Bevölkerung gegen E-10 bleibt nachhaltig stark trotz aller propagandistischen Bemühungen, den neuen Biosprit doch noch an den Mann oder die Frau zu bringen. Immer häufiger taucht in den Diskussionen das Argument auf, daß die Menschen es für unverantwortlich halten, Nahrungsmittel für Kraftstoff zu verheizen.

Eine Blitzumfrage für die  ARD nach dem E-10-Krisengipfel vom Dienstag in Berlin ergab, daß weiterhin 61 Prozent der Befragten es für besser halten, wenn man den Biosprit wieder aus dem Handel nähme, nur 27 Prozent halten ihn für sinnvoll.

Und so verrückt, daß man sich sein eigenes Auto ruiniert, nur um der Regierung einen Gefallen zu tun, sind die meisten Bundesbürger auch nicht. Nicht einmal alle Befürworter würden E-10 auch in ihren Tank füllen-nur 10 Prozent aller Befragten wollen das tun. Also: selbst fast zwei Drittel der E-10-Befürworter wollen das Risiko nicht eingehen, daß ihr Auto an dem "grünen Sprit" Schaden nimmt.

Zu denen, die zum Biosprit deutlichen Abstand halten, gehört auch die Polizei des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Die tankt weiterhin Superbenzin in den Teil ihres 1200 Fahrzeuge umfassenden Fuhrparks, der nicht mit Diesel fährt. Die Polizei, die wegen der kritischen Haushaltslage des Landes überall einsparen muß und ohnehin finanzielle Probleme hat, ihre Wagen instandzuhalten und gar nicht daran denken kann, bessere Fahrzeuge anzuschaffen, will nicht auch noch Motorschäden der alten Fahrzeuge durch E-10 riskieren! "Bevor wir einen Teil unseres Fuhrparks lahmlegen oder größere Reparaturen riskieren, gehen wir auf Nummer Sicher", sagte Polizeisprecherin Jessica Wessel am 10. März in Kiel.